Veritas 8014/22 zugelaufen

inch
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Re: Veritas 8014/22 zugelaufen

Beitrag von inch »

Irgendwann versagt die Selbstheilung durch elektro-chemische Prozesse (z.B. Corona für Kondensatoren, das ist so eine Art "Flackerfeuer), dann erhitzt sich der Kondensator im Inneren und irgendwann wird ihm so heiß, das er platzt, oder ausläuft. biggrin
Für (hier nicht verwendet) Elkos beispielsweise gelten Betriebsstunden von 2000 Stunden, hochwertige schaffen auch mehr.
Die angegebene Lebensdauer bezieht sich auf die max. zulässige Temperatur, jeweils 10 C° unter der max. zulässigen Temperatur erhöhen die Lebensdauer um das Doppelte.
Danach ist mit abweichenden Kapazitätswerten zu rechnen, welche die Funktion der Schaltung beeinträchtigen können.
Metallpapier-Kondensatoren waren eher selten,meistens bestehen sie aus metallisiertem Kunststoff.
Jonas2404 hat geschrieben: Mi 23. Okt 2024, 15:32 Die Box zu öffnen steht auf der Agenda - einfach schon aus Neugierde.
Wie auch immer, ich habe mal so`n bisschen rumgekramt und zu meiner Freude einige neue NOS Entstörer von RFT gefunden, welche perfekt passen würden:
Entstörkondensator Y.jpg
Hier noch ein anderes passendes Angebot:
https://www.elektro-kahlhorn.de/entstoe ... ::456.html
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Jonas2404
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Re: Veritas 8014/22 zugelaufen

Beitrag von Jonas2404 »

ich habe die Silberbox geöffnet
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inch
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Re: Veritas 8014/22 zugelaufen

Beitrag von inch »

Danke für die Heldenfotos, man sieht regelrecht, wie die Bestandteile miteinander gekämpft haben, sehr schön auch dieser grüne Glibber, oder ist es sogar Grünspan? biggrin
Vor allem hast du Licht ins Dunkle der Silberbox gebracht...
Der kleine Netzfilter ist ähnlich meiner Zeichnung, nur das noch 2 Drosseln zusätzlich in Reihe auf L und N geschaltet waren, als Tiefpass-Filter, um höherfrequente Störungen zu eliminieren.
Interessant ist, das alles intern verschaltet war und deshalb für Platz und einen sicheren Betrieb die Silberbox grundsätzlich entfernt werden muss, oder sollte.
Ließe man sie drin, müsste alles abgeknipst und die neue Schaltung "fliegend" aufgebaut werden (anfangs dachte ich über solch eine Lösung nach).
Der Kondensator sieht äußerlich eigentlich noch ganz gut aus, wäre interessant zu wissen, was er noch für eine Rest-Kapazität hat.
Ansonsten ist es ein X Y Kondensator mit kleinen Anzapfungen für die beiden in ihm "enthaltenen" zusätzlichen Y Kapazitäten, welche den Berührungsschutz für Metallgehäuse realisieren.
Diese Anzapfungen wurden beim Wickeln des Kondensators mit herausgeführt.
Fast würde ich denken, das Kontaktprobleme der Drosseln Ursache für die Erwärmung mit nachfolgendem Vergussmasse-Austritt waren.
Wäre der Kondensator der Übeltäter, müsste er ebenfalls lädiert aussehen.
Wozu die beiden Mini-Drosselchen Richtung Kohleplättchen-Regler nun noch gut waren - keine Ahnung, oder, doch - vielleicht um Störfrequenzen durch Kontakt-Abbrand aufzufangen.
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Ramses
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Re: Veritas 8014/22 zugelaufen

Beitrag von Ramses »

Da ist auf jeden Fall eine "richtige" Induktivität verbaut, so auf Eisenkern.

Schon interessant, denn mir sind Anlasser des Typs U-118 begegnet, die keine hatten und sicherlich das neure Konstrukt sind.


Alles Gute!

Ramses.
Jonas2404
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Re: Veritas 8014/22 zugelaufen

Beitrag von Jonas2404 »

inch hat geschrieben: Sa 2. Nov 2024, 20:38 Danke für die Heldenfotos, man sieht regelrecht, wie die Bestandteile miteinander gekämpft haben, sehr schön auch dieser grüne Glibber, oder ist es sogar Grünspan? biggrin
es war kein Glibber, sondern die gleiche feste Masse wie der dicke Klops außerhalb, der Grünspan war aber nur an den Stellen wo die Masse die Verbindungsdrähte berührten, die Drähte sind auch sehr fragil
inch
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Re: Veritas 8014/22 zugelaufen

Beitrag von inch »

Mich interessierte, woraus die von dir vorgefundene Vergussmasse bestand und ich habe unter anderem diese Seite gefunden (nur nicht das, wonach ich eigentlich suchte smile )
http://edi.bplaced.net/?Bauteile-_Daten ... RFT905_VEB
http://edi.bplaced.net/?Restauration_un ... sator-_Kur
Die Ausführungen Edi`s zu den alten Kondensatoren waren nicht wirklich ermutigend und ich denke, es wird wohl besser sein, alte Kondensatoren besser zu entsorgen, egal ob gebraucht, oder NOS.
Ich folge seinem Rat und werde die Teile entsorgen.
Zur damals verwendeten Vergussmasse gibt es die Vermutung, das es sich um ein spezielles Paraffin-Wachs handeln könnte.
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Jonas2404
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Re: Veritas 8014/22 zugelaufen

Beitrag von Jonas2404 »

ähnlich Stearin, aber der Schmelzpunkt muss höher sein,
greift anscheinend Kupfer an, die von der Vergussmasse berührten Drähte haben Grünspan,

Woher kam die Vergussmasse? Wurden damit die feinen Anschlussdrähte "abgestützt"? Die Masse war nur im oberen Teil der Silberbox. Bloß wenn diese so überhitzt war das die Masse nach oben durch winzige Öffnungen gedrückt wurde, verstehe ich nicht wieso der unten liegende Kondensator so sauber ist. Ich habe die Masse nur aus den oben liegenden Drähten rausgekratzt.
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inch
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Re: Veritas 8014/22 zugelaufen

Beitrag von inch »

Ich verstehe das auch nicht. Wenn die Vergussmasse durch Hitze so dünn wurde, das sie nach oben im Bereich der Anschlussdrähte austreten konnte - weshalb ist dann nicht erstmal nach unten zum Entstörer gelaufen?
Es sei denn, jemand hat das Pedal verkehrt rum benutzt biggrin
Sehr rätselhaft.
Es kann gut sein, das der Netzfilter erst auf der späteren oberen Seite verlötet wurde und dann im Bereich der Drosseln bis zur oberen Platte vergossen wurde.
Danach kam das Ganze in das Unterteil und wurde verlötet. Als Grund für den Verguss würde ich selbiges annehmen: Die Drähte und Drosseln schützen vor unbeabsichtigter Gehäuseberührung.
Unterm Kondensator lag ja noch eine Schicht von diesem Lackpapier, wie es aussieht.
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Jonas2404
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Re: Veritas 8014/22 zugelaufen

Beitrag von Jonas2404 »

man bedenke die angeschmorten Kabel, der Anlasser muss doch geglüht haben
inch
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Re: Veritas 8014/22 zugelaufen

Beitrag von inch »

...und da muss ja auch richtig Druck im "Karton" gewesen sein. Durch das Erhitzen der Vergussmasse entstanden Gase und Druck und dann wurde alles oben rausgedrückt.
Weshalb das Zeug nicht erstmal auf den Kondensator kleckerte, ist mir völlig unklar und das werden wir wohl leider auch nicht herausbekommen. wink
Ich würde den Neubau gemütlich mit einer Lüsterklemme machen und den neuen Kondensator dort mit anschrauben.
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