Junker & Ruh Fidelitas...

Historische Nähmaschinen vergangener Zeiten ohne eigenes Unterforum.
inch
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von inch »

Die Fidelitas hast du gut hinbekommen, sehr schön!
Wie sehen die Chancen aus, eine Rhenania als Teilespender zu finden?
Alternativ könnte man diese Ölwanne aus Zinn gießen, oder mit Gießharz und Glasfasergewebe aufbauen. Die Form ließe sich gut kopieren.
Der Fund deiner Goldblüte beim Reinigen ist beneidenswert, bei mir blieb das Schwarz allermeistens genauso schwarz, wie vor dem Reinigen, nur sauberer. biggrin
Ich kenne weder die Fidelitas, noch die Rhenaia, allerdings glaube ich, das auch die Fidelitas ein Blech als Transporteur-Heber hatte und das "Linoleum" mit vermutlich Filz zwischen diesem Blech und dem Transporteur saß.
Nur so eine Idee...
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Delilah-Rose
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von Delilah-Rose »

WOW, ich bewundere dein Talent, wie du der Maschine wieder das " Strahlen" zurück gibst. Besonders beeindruckt hat mich das Auskochen der Teile, hätte ich mich nie getraut...und schon gar nicht das alles wieder an Ort und stelle zurückzumontieren. Ich bin so gespannt auf eine Nähprobe und was du damit nähen wirst.
emmi
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von emmi »

Vielleicht eine kleine Haube gegen das Verstauben? Aber erst einmal Probelappen.
emmi
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von emmi »

In meinem Bericht vom 28. Juli schrieb ich, der Transporteur transportiere nicht, und schickte auch Bilder dazu. So war es, die Maschine nähte auf der Stelle. Das ist behoben. Die Maschine näht, sie näht sogar recht hübsch (die Stiche des Oberfadens leicht schräg gestellt). Ihr werdet die Beschreibung, wie das Nähen schließlich gelang, nur wenig spannend finden. Trotzdem muss ich es schildern, denn ich lag mit dem, was ich damals schrieb, falsch. Eine Berichtigung ist fällig.

Richtig war immerhin, dass meine Maschinen Fidelitas und Rhenania schon in ihrem Urzustand nicht identisch waren, was das "Plättchen" und die "Feder" angeht. Das "Plättchen" halte ich für eine hilflos-geniale Reparatur in vergangenen Zeiten. Jetzt meine ich mich auch zu erinnern, dass ich beim Auseinandernehmen der Fidelitas ein wenig Isolierband auf der Unterseite abriss, mich wunderte und es wegwarf...

Auf dem 5. und und 6. Bild in meinem Beitrag vom 28. Juli seht Ihr, wie das "Plättchen" der Rhenania und die "Feder" der Rhenania an ihren Plätzen aussehen.

Wie ich gestern erkannte, haben das "Plättchen" (bzw. die "Feder") mit dem Transporteur als solchem nichts zu tun. Der Transporteur lässt sich nämlich in gewählter Höhe einsetzen und befestigen. Aus Unkenntnis hatte ich ihn in die tiefste Höhe fallen lassen und dort angeschraubt. Dass er nicht hoch genug aufstieg, schob ich dem "Plättchen" zu, das nicht genug Nachdruck liefere. Ich polsterte es um einen Millimeter auf. Die Maschine blockierte sofort und setzte schließlich das Nähwerk aus. Weitere Versuche mit dünnerer Aufpolsterung und viel Öl führten dazu, dass die Maschine die Aufpolsterungen herauswalkte. Sie wollte sie nicht, sie brauchte sie nicht!

Inzwischen weiß ich, dass das "Plättchen" der Fidelitas und die "Feder" der Rhenania die Ansteuerung des Transporteurs unterstützen, nicht aber direkt auf den Transporteur einwirken.

Um besser sehen zu können, schraubte ich den Transporteur wieder ab und verstand bei dieser Gelegenheit, dass seine Höhe änderbar ist. Ich nahm die Rhenania zum Vorbild und brachte den Transporteur der Fidelitas auf genau dieselbe Höhe. Er transportierte, die Maschine nähte, welche Freude!

Aber: Das "Plättchen" fiel andauernd heraus. Je kleiner die Stichlängeneinstellung desto schneller und öfter.

Ich zeige Euch Bilder vom Transporteur, der Stichplatte und dem "Plättchen" von beiden Seiten. Es besteht aus Linoleum oder hartem Gummi, riecht nach alten Kabeln und "Strom". Mit dem Schraubenkopf nach unten (bei hochgeklappter Maschine) wird es an Ort und Stelle gelegt, wo der Schraubenkopf in eine ziemliche große und tiefe Bohrung einrastet. Auch davon schicke ich ein Bild. So ein kleiner Schraubenkopf in so ein großes Loch? Der muss ja herausfallen! Und überhaupt: Ein Schraubenkopf! Das kann nur ein Behelf sein, da muss es vorher etwas Besseres gegeben haben! Eine Metallplatte mit einem dicken Stift? Eine Filz- oder Schwammpolsterung, ölgetränkt? Gehört dann nicht in die "Feder" bei der Rhenania auch ein kleines Ölreservoir hinein? Das ist alles noch nicht geklärt.

Mir fiel das weggeworfene Stück Isolierband wieder ein. Hatte es das Plättchen gehalten? Ich klebte einen neuen Streifen an. Sieht gut aus, hält, die Maschine näht.

Alles Weitere wird sich finden und ich berichte dann erneut.

dodgy
emmi
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Delilah-Rose
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von Delilah-Rose »

ich finde deinen Bericht sehr spannend, ich hätte den Fehler garantiert nicht gefunden, freue mich schon, wie es weitergeht.
emmi
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von emmi »

Danke, Delilah-Rose, habe Dir eine PN geschrieben. Grüße, emmi
emmi
Beiträge: 232
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von emmi »

Meine vorige Meldung endete mit vielen Fragen. Keine davon ist geklärt. Es sah damals so aus, als ob ich eine ziemlich vermurkste Rhenania für wenig Geld würde erwerben können. Immerhin mit einer Ölwanne, wie sie die Fidelitas schon "anprobiert" hatte (Bild 6 im Beitrag vom 28. Juli). Auch hatte ich mir vorgenommen, die Ansteuerung des Transporteurs bei der heruntergekommenen Maschine genau zu betrachten und, falls möglich, Teile in die Fidelitas zu setzen. Das behelfsmäßige Plättchen, befestigt mit Isolierband, sollte ja keine Dauerlösung werden! Leider habe ich die Maschine nicht bekommen.

Also erstmal doch Plättchen, Schraube, Isolierband! Nähproben waren fällig. Die waren außerordentlich mühselig. Schon das Spulen mit dem uralten Spuler, der noch nicht von selbst das Garn dicht an dicht aufrollt, sondern dazu den Faden vorher um einen auf Abstand gehaltenen Finger des Nähenden schicken muss. Dann die Fadenspannung von oben und in der Spule. Auf dem Bild unten seht Ihr das Gewirr. Auch rissen die Fäden manchmal. Schließlich sagte ich mir, feine Fädchen und leichter Stoff sind eben nichts für diese eher derbe Maschine, und holte die handschriftliche Gebrauchsanweisung hervor (Bild 7 im Beitrag vom 21.Juni). Dort heißt es: (Fadendicke = 40 ist besser geeignet als 50). Aha, relativ starkes Garn ist die bessere Wahl! Ich nahm Leinengarn, das meine Hände nicht zerreißen können. Auf der Banderole war zwar eine 50 zu lesen, aber geeigneteres Garn hatte ich nicht zur Hand. Nichts riss mehr. Die Fadenspannungen mussten noch austariert werden und schließlich hatte ich eine brauchbare Naht (auf dem rotem Stoff ganz links). Vorher hatte ich auch noch die Nadel gewechselt (statt einer 90er eine 100er). Dabei bleibe ich. Wenn die Maschine eine textile Haube näht, werde ich das Leinengarn übernehmen und dazu einen festen Stoff wählen.

Es wird länger dauern, bis es wieder Neuigkeiten von der Fidelitas gibt: Entweder wird sie eine Haube haben oder eine eigene Ölwanne oder ein Originalteil an der Transporteur-Ansteuerung (ohne Klebeband). Bin gespannt.

Danke fürs Lesen und beste Grüße!
emmi
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