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Yubinuki, traditionell japanischer Fingerhut (Ring) DIY Videoanleitung

Verfasst: So 9. Nov 2025, 03:22
von A.S.M.R.
Ich wollte euch hier diese sehr schönen, handgefertigten japanischen Fingerhüte vorstellen.
Traditionell in Japan seit der Edo- Zeit (1603- 1868) aus Seidenresten alter Kimonos von Hand gefertigt, sind sie heute noch immer in Verwendung.
Heutzutage werden diese schönen, meist sehr bunt gemusterten Ringe, aber auch modisches Accessoire getragen, werden woe dekorative Schmuckringe, Ohrringe oder Anhänger.
Einmal im Jahr, fertigen Japanerinnen deshalb ihre Yubinuki Fingerhüte an, um wieder passenden Fingerschutz zu haben für ihre Sashiko ( japanische Handsticktechnik) und andere Näharbeiten oder aber um ein besonderes Geschenk für Neujahr zu haben.
Yubinuki bedeutet Fingerhut, wir würden es jedoch eher als einen Ring gezeichnen. Der schätzenswerte Vorteil ist hbei Yubinuki Fingerhüten jedoch, man behält das Fingerspitzengefühl, welches mir bei unseren westlichen Metallfingerhüten leider fehlt und weshhalb auch andere, oft nicht gerne mit unseren Fingerhüten arbeiten möchten.
Traditionell wird auch heute noch mit Seidenfäden gearbeitet, einfacher geht es jedoch mit handelsüblichem Sticktwist, den man teilt, um dünnere Muster zu sticken. Das Grundgerüst besteht aus Papier (Washi, Wagami oder als Reispapier bezeichnet)- ihr könnt aber einfach stärkeres, jedoch gut biegsames Papier nehmen- das auf Maß zugeschnitten, mit Seidenstoff oder beliebigem Baumwollstoff umnäht, weiters mit echte Seidenfasern- ihr könnte auch Vliesfasern nehmen- umwickelt, um genügend Schutz und Dicke zu erhalten und abermals mit (Seiden)stoff bezogen, abschließend schön zu besticken.

Wie man Yubinuki's selbst fertigt, veranschaulicht dieses ausführliche Video.
https://www.youtube.com/watch?v=-hvJhZ8flRo

Viel Spaß beim Basteln, Nachnähen und Handsticken! smile

Re: Yubinuki, traditionell japanischer Fingerhut (Ring) DIY Videoanleitung

Verfasst: So 9. Nov 2025, 08:09
von Delilah-Rose
Meine Güte, sind die schön, das ist ja fast zu schade die tatsächlich zu benutzen, Danke fürs zeigen, habe ich nie vorher gesehen, oder etwas darüber gelesen.

Re: Yubinuki, traditionell japanischer Fingerhut (Ring) DIY Videoanleitung

Verfasst: So 9. Nov 2025, 09:35
von A.S.M.R.
Na dann besteht immer noch die Möglichkeit, sie schmaler zu fertigen und als Anhänger für eine Halkette zu verwenden. Sie wären definitiv ein tolles Geschenk! wink

Re: Yubinuki, traditionell japanischer Fingerhut (Ring) DIY Videoanleitung

Verfasst: So 9. Nov 2025, 09:58
von A.S.M.R.
Die Japaner, sehen das anders als wir, jeder Gegenstand, wird mit Bedacht gewählt. Und so ist jedes Material auch immer in bester Quilität- selbst wenn es Stoffabfälle von wertvollen Kimonos sind.
Man muss sich das auch so vorstellen, dass die Mehrheit der Japaner alles, als beseelt betractet- von der Nadel bis zur Zimmerpflanze über Gummi von den Schuhen usw. d.h. man setzt auf besondere Sorgfalt. Nur wir im Westen haben dieses 'Billigdenken', wenn man so will.
Hier noch etwas Yubinuki Schmuck wink

Re: Yubinuki, traditionell japanischer Fingerhut (Ring) DIY Videoanleitung

Verfasst: So 9. Nov 2025, 10:38
von Delilah-Rose
echt wunderschön, seit wann eigentlich sind wir zu so einer Wegwerfgesellschaft mutiert? Ich erinnere mich nämlich noch gut daran, dass meine Urgroßältern und Großeltern noch sehr lange aus alten Dingen wieder brauchbares gemacht haben. Kleidung wurde, wenn nicht mehr tragbar zerlegt und aus den brauchbaren Stücken wurden neue Sachen genäht und wenn gar nichts mehr ging, wurden daraus Einkaufstaschen genäht.

Re: Yubinuki, traditionell japanischer Fingerhut (Ring) DIY Videoanleitung

Verfasst: So 9. Nov 2025, 13:51
von A.S.M.R.
So richtig in 1950ern, wo billig Produktionen u. neue konkurrierende Labels Verkaufszahlen ankurbelten. Selbst Nähen wurde zum Hobby. Betuchte, ließen weiterhin schneidern. Gusseisen Nähmaschinen landeten in Keller od. Dachboden, man kaufte transportablere Kunststoff NM.
Wenn man so nachdenkt, hatte davor kaum eine Frau krankhafte Zwänge in kleine Konfektionsgrößen zu passen. Zwar erfand Ebenezer Butterick erste standardisierte Schnittmuster aus Papier für die breitere Anwendung ab 1863, trotzdem gabs in Deutschland einheitliche Größen, wie heute üblich, erst in den 1960ern. Konfektionierung als industrielle Technik begann bereits um 1850 für Massenproduktion von Kleidung.
Aber wird die Tragweite d. Wegwerfgesellschaft erst einmal bewußt, also dass wir konsumieren sollen, dabei schlank bleiben, Fettweg Pillen usw., Fitnessgeräte kaufen sollen oder man realisiert, wo z.B. Altkleider wirklich landen, wie Produnktionsbedingungen Billigpreise ermöglichen, vergeht die Kauflust hoffentlich eher, hat man erkannt, dass man nur Mittel zum Zweck ist.