Forum für Nähmaschinentechnik

Diese wunderschöne Adlerina 203 hat ein Nachbar (Arbeitet bei der Stadt) vom Elektroschrott gerettet und mir gebracht.
Sie befand sich im dazugehörigen Koffer mit Anlasser, Spulenkapsel und Spule, was ja eher nicht so ist.
Nach den ersten zwei drei Stichen war Ende Gelände, da der übliche Kegelräder-Bruch am Greifer-Antrieb die Weitergabe der Drehfunktion verweigerte.
Im Nähmaschinenverzeichnis wird ja explizit wegen dieses Umstandes von einer Anschaffung der Adleretten gewarnt !
Es gibt zwar im Netz Beispiele wie man diese schrägverzahnten Kegelräder "flicken" kann, aber das war mir zu viel Aufwand und morsch bleibt morsch.
In meinem Fundus fiel mir ein gerade verzahnter Kegelradsatz entgegen, der mit geringem Aufwand eingepasst werden könnte.
Nachdem mir noch ein Sachkundiger Nähmaschinen-Fachmann (vielen Dank Achim js_hsm) die Verwendungs-Möglichkeit dieses Kegelradsatzes bestätigte,
brauchte es keinen ganzen Tag bis alles eingebaut war und die kleine Adlerina wieder nähte.
Grüße Heinrich

Mir haben auch immer die Adlerette gefallen, in ihren bunten Pastellfarben, leider ist auch bei diesen der Zahnradbruch vorprogrammiert und ih leider nicht in der Lage das so super wie du zu reparieren, so eine kleine in rosa oder hellblau hätte meine Gnade, dafür würde ich einen Platz frei räumen.
Ich bin wirklich begeistert, dass du und Achim der Kleinen zu neuem Leben verholfen habt.

worin besteht eigentlich der Unterschied der Adlerina zu den Adlerette Maschinen, äußerlich fallen da keine großen Unterschiede auf.
Ich lese oft Adlerette 200 und dann geht es bis 520 was unterscheidet diese Modelle, ich finde die ja knuffig in ihren schönen Köfferchen.

Das wird nicht einfach zu beantworten sein.
Auch für das Nähmaschinenverzeichnis war/ist dies wohl neu.
Denen muss ich noch ein paar schöne Fotos übermitteln.
Unter der Bezeichnung Adlerina gab es laut Nähmaschinenverzeichnis lediglich noch die Die Adlerina 440 A Freiarm aus den 70er Jahren.
Die Adlerette 200 ist nahezu identisch.
Grüße Heinrich

Hallo Heinrich herzlichen Glückwunsch zur Adlerina 203.

Sie ist endlich wieder eine Nähmaschine, die ich vorher noch nie gesehen habe. Vielen Dank fürs zeigen!

Die "Adlerette" ist die, 1959 eingeführte, günstige Konsumenten-Linie von Adler bis Mitte der 1960er-Jahre.

1964 gründete Koch Adler gemeinsam mit Riccar Sewing Machine Company in Tokio die "Adler-Riccar-Nähmaschinengesellschaft".

Modelle dieser Zeit sind die Adler-Riccar 204, 208, 304 und die Adler-Riccar 308. Die Zusammenarbeit endete 1969.

Mit der "Adlerina" wurde die Konsumenten-Linie wohl bis zur Aufgabe der Haushalt-Nähmaschinenproduktion 1971 aufrecht erhalten.

Die Adlerina 203 Sockel-Nähmaschine stammt vermutlich aus dem Jahr 1969, die gerade Frontpartie gib uns darauf einen Hinweis.

Sie gab es noch in den Ausführungen 243 (Nutzstich) und 303 (Automatic).

Später gab es noch die Modell Adlerina 204A (Flachbett), Adlerina 440 / 440A (Freiarm) und Adlerina 5310FBL (Flachbett), welche wohl Japan-Importe waren, da sie nach 1971 noch in Kaufhäusern verkauft wurden.



Viele Grüße
Paul

Danke für die Infos, ich finde diese bunten Maschinen wirklich interessant, aber man findet nur sehr wenige Infos über die versch, Modelle der Adlerette.
Man hört eigentlich nur, die Greiferzahnräder zerbröseln und man kann es nicht mehr richten, Das hat mich über Jahre davon abgehalten mal eine mitzunehmen, es würde mich ja schmerzlich treffen, wenn sie nicht repariert werden kann.

Die Adlerette und Adlerina ist so einfach aufgebaut, so dass man alle defekten Kunststoffteile mühelos ersetzen kann.
Das gilt für sämtliche Zahnräder und die Stichsteller-Gabel.
Entweder man fertigt sie z.B. aus Messing oder Alu nach, oder bedient sich dem 3D-Drucken.
Der Schnurkettentrieb samt dessen Antriebs- und Umlenk-Rädern scheint haltbarer zu sein...

Ärmel hat geschrieben: ↑Di 25. Feb 2025, 19:49 Die Adlerette und Adlerina ist so einfach aufgebaut, so dass man alle defekten Kunststoffteile mühelos ersetzen kann.
Das gilt für sämtliche Zahnräder und die Stichsteller-Gabel.
Entweder man fertigt sie z.B. aus Messing oder Alu nach, oder bedient sich dem 3D-Drucken.
Der Schnurkettentrieb samt dessen Antriebs- und Umlenk-Rädern scheint haltbarer zu sein...

Deine Reparatur ist auf jeden Fall professionell.

Diese seltene Nähmaschine hast Du mit adäquaten Teilen wieder in einen funtionsfähigen Zustand gebracht.

Es ist eine Freude sie wieder einsatzbereit zu sehen.

Kannst Du uns noch weitere Bilder von dieser Maschine zeigen?


Viele Grüße
Paul

Nachschub...

Von welcher Maschine stammen die Kegelrad-Zahnräder, welche du zur Reparatur verwendet hast?