Im Schatten der Naht... oder Nahtschattennaht
Verfasst: Fr 18. Okt 2024, 13:15
Delilah-Rose hat mich gebeten, die fertiggenähten Kapuzenhandtücher für ein Baby/Kleinkind hier im Forum zu zeigen. Gut, ich tue es. Aber nicht ohne ein Lehrexempel für die Nichtnäher unter uns: Im Schatten der Naht nähen. Hier: Beim Annähen eines Schrägbands.
Schrägstreifen ist leicht elastisch. Das ist wichtig beim Umfassen von Rundungen mit Band (z.B. Halsausschnitten, abgerundeten Ecken o.ä.), damit sich das Band wunschgemäß dehnen oder vermindern kann, ohne sich zu kräuseln. Man kann Schrägstreifen selbst herstellen, indem man ein gerades Band diagonal zum Fadenlauf eines Stoffs ausschneidet. Man kann Schrägstreifen auch kaufen (zugeschnitten und vorgebügelt). In die Mitte längs des Stoffstreifens gehört ein durchgehender scharf eingebügelter Knick. Auch an die Seiten längs des Stoffstreifens gehören scharf eingebügelte Knicke; die umgebügelten Außenränder des Bands stoßen genau im mittleren Knick voreinander.
Ihr Nichtnäher: Simuliert das doch mal bis hierhin mit einem Papierstreifen!
Angenehm für Nahtschattennähte sind Bänder, deren seitlich geknickter Stoff in der Mitte des Stoffstreifens ein oder zwei Millimeter freilassen. Man hat dann mehr Bandbreite zur Verfügung, die man um die einzufassende Stoffkante herumlegen kann, um eine exakte Nahtschattennaht zu nähen.
Und nun geht's los. Was jetzt beschrieben wird, könnt Ihr Nichtnäher mit einer Pappe und dem vorbereiteten obigen (Schrägband-)Papierstreifen simulieren! Oder besser noch mit einem neuen gefalteten Papierstreifen, der die eben geschilderte Lücke in der Mitte aufweist.
Das Schrägband auf der linken Stoffseite endet ca. 2 mm weiter weg von der Stoffkante als auf der rechten Stoffseite, wird gut gehalten und verrutscht nicht. Dann nähe ich auf der rechten Stoffseite eine Nähmaschinennaht genau in die Grenze zwischen Stoff und Schrägband (eine Naht im "Schatten" der allerersten Naht). Auf der rechten Stoffseite ist die Naht so gut wie unsichtbar. Auf der linken Seite erscheint sie auf dem Schrägband, hält es fest und sieht auch gut aus. Wenn alles gutgegangen ist, Heftfaden herausziehen und fertig!
Schrägband verlängern und bei Rundungen Anfang und Ende schließen erkläre ich, falls erforderlich, auf Anfrage.
Beste Grüße
emmi
Schrägstreifen ist leicht elastisch. Das ist wichtig beim Umfassen von Rundungen mit Band (z.B. Halsausschnitten, abgerundeten Ecken o.ä.), damit sich das Band wunschgemäß dehnen oder vermindern kann, ohne sich zu kräuseln. Man kann Schrägstreifen selbst herstellen, indem man ein gerades Band diagonal zum Fadenlauf eines Stoffs ausschneidet. Man kann Schrägstreifen auch kaufen (zugeschnitten und vorgebügelt). In die Mitte längs des Stoffstreifens gehört ein durchgehender scharf eingebügelter Knick. Auch an die Seiten längs des Stoffstreifens gehören scharf eingebügelte Knicke; die umgebügelten Außenränder des Bands stoßen genau im mittleren Knick voreinander.
Ihr Nichtnäher: Simuliert das doch mal bis hierhin mit einem Papierstreifen!
Angenehm für Nahtschattennähte sind Bänder, deren seitlich geknickter Stoff in der Mitte des Stoffstreifens ein oder zwei Millimeter freilassen. Man hat dann mehr Bandbreite zur Verfügung, die man um die einzufassende Stoffkante herumlegen kann, um eine exakte Nahtschattennaht zu nähen.
Und nun geht's los. Was jetzt beschrieben wird, könnt Ihr Nichtnäher mit einer Pappe und dem vorbereiteten obigen (Schrägband-)Papierstreifen simulieren! Oder besser noch mit einem neuen gefalteten Papierstreifen, der die eben geschilderte Lücke in der Mitte aufweist.
- Der Schrägstreifen wird auseinandergefaltet. Stoff und Schrägstreifen werden rechts auf rechts und Kante auf Kante aufeinandergelegt. Der Schrägstreifen wird aufgenäht, und zwar genau im ersten Knick links von seiner Kante. (Es versteht sich von selbst, dass unter dem Nähfüßchen das Schrägband oben liegt, denn man will ja beim Nähen dem Knick folgen.)
- Anschließend wird der Schrägstreifen mit der Hand auf der rechten Seite von Stoff und Schrägstreifen nach rechts geschoben, gezogen und geglättet und so weit wie möglich um die Stoffkante herumgebogen sowie mit Nadeln oder Klammern oder Heftfaden mit eingefaltetem anderen Knick mit seiner rechten Seite auf der linken Stoffseite befestigt.
Das Schrägband auf der linken Stoffseite endet ca. 2 mm weiter weg von der Stoffkante als auf der rechten Stoffseite, wird gut gehalten und verrutscht nicht. Dann nähe ich auf der rechten Stoffseite eine Nähmaschinennaht genau in die Grenze zwischen Stoff und Schrägband (eine Naht im "Schatten" der allerersten Naht). Auf der rechten Stoffseite ist die Naht so gut wie unsichtbar. Auf der linken Seite erscheint sie auf dem Schrägband, hält es fest und sieht auch gut aus. Wenn alles gutgegangen ist, Heftfaden herausziehen und fertig!
Schrägband verlängern und bei Rundungen Anfang und Ende schließen erkläre ich, falls erforderlich, auf Anfrage.
Beste Grüße
emmi