Forum für Nähmaschinentechnik

Oftmals stellt sich die Frage, welches Handrad soll montiert werden?
Gesucht werden meist die im Durchmesser größeren Handräder mit entsprechend großen Riemenscheiben, welche allerdings nur sehr schwer aufzutreiben sind.
Bei ihnen lässt sich die Riemenscheibe nicht lösen, sie haben einen separaten Spuler, es wird beim Nähen gespult.
Im Bild ein Handrad mit 120 mm Durchmesser: Manchmal werden auch die Handräder gesucht, welche beispielsweise von der Pfaff 138 bekannt sind.
Ihr Vorteil ist, das die Riemenscheibe entkuppelt werden kann und so schnell bei Bedarf gespult werden kann.
Gleichermaßen waren sie in den 50ern auch an Pfaff 141, Pfaff 335 und ähnlichen Maschinen montiert.
Hier im Bild Handrad mit 140 mmj Durchmesser: Die Speichen-Handräder waren oft an alten Pfaff 335 zu finden, bei diesen waren häufig Anlassermotore mit um die 350 W verbaut:
Im Bild Handrad mit 120 mm Durchmesser, diese Handräder gab es auch mit größerem Durchmesser: Beide Ausführungen der Handräder mit angegossener, oder lösbarer Riemenscheibe lassen sich an allen Nähmaschinen wie z.B. Pfaff 134, 138, 141, 541, 335, 345, 145, 545, 146, 546 etc. verwenden.
Nachteilig bei Handrädern mit lösbarer Riemenscheibe ist, das sie bei besonders starker Belastung auch schon mal durchdrehen können.
Grund dafür ist, das sich die Klemmung der Riemenscheibe gelöst hat.
Für die Aufnahme von Positionierern für Servomotore sind nur die Handräder mit angegossener Riemenscheibe geeignet, weil nur an diesen Positionierer befestigt werden können.

inch hat geschrieben: ↑Di 1. Okt 2024, 19:11 Für die Aufnahme von Positionierern für Servomotore sind nur die Handräder mit angegossener Riemenscheibe geeignet, weil nur an diesen Positionierer befestigt werden können.

Das war der Grund, weshalb ich mich entschieden habe, bei meinem Pfaff 130-Umbau die Nadelposition an der Nadelstange abzugreifen. Anders hätte man die Position nach jedem Spulen neu justieren müssen, was unpraktisch gewesen wäre.

hier ein Vergleich zwei 150mm Pfaff Handräder mit 80mm und 130mm angegossen Riemenscheiben.

Handrad Durchmesser 180 mm mit 160 mm Riemenscheibe von 546 H4: Handrad Durchmesser 180 mm mit 160 mm Riemenscheibe, alte Ausführung: (50er/60er Jahre): Diese Handräder waren die größten lieferbaren Modelle von Pfaff.

Die Handräder sind mit zwei Madenschrauben in verschiedenen Ausführungen befestigt.
Eine Madenschraube hat eine Kegel-Spitze, die andere ist flach. Die mit der kegligen Spitze wird in Richtung Kerbe der Armwelle geschraubt, die mit dem flachen Endstück wird normal gegen die Welle geschraubt.
Verwechselt man die Schrauben-Positionen, ruiniert man sich das Endstück der Armwelle und später das Handrad, weil der Kegel das Material der Welle kegelförmig auseinanderdrückt.
Als Resultat bekommt man das Handrad später nicht mehr abgezogen.

Ist das verbreitet? Oder nur bei der konkreten Maschine so?


emmi

Das ist bei allen (Pfaff)Nähmaschinen so, bei denen das Ende der Armwelle eine Längskerbe hat und das Handrad mit zwei Madenschrauben befestigt wird.
Dasselbe Prinzip gilt auch bei der Befestigung von Zahnrädern auf Wellen (Armwelle,Königswelle,Greiferwelle) und ist ebenfalls häufig bei oben genannten Pfaff-Nähmaschinen anzutreffen.

Ich würde sagen, Handradgröße wächst mit der Maschinenausführung A-B-C-D, H1-H4 usw. Je höher die Klasse, desto größer hat ein Handrad das Werk verlassen.
Bei meine Pfaffen ist das Mischmasch:
191 = 120/80 lösbar
192 = 120/67 lösbar
195 = 150/105 angegossen
545 = 150/130 angegossen
545 = 150/80 angegossen
145 = 150/80 lösbar
145,335 = 120/80 angegossen

hier paar Beispiele