Ein Paket? Nähauftrag der besonderen Art...

[emmi]

150 Mützen sollen mittig auf der Stirnseite große Labels erhalten. Nicht ganz einfach, Stoff auf dehnbares Gestrick zu nähen. Noch dazu wunsch- und auftragsgemäß um alle vier Seiten des Stoffstücks.


emmi

[Delilah-Rose]

Ich beneide dich nicht um diesen Nähauftrag der besonderen Art.

[emmi]

Nun hat die Arbeit an den Mützen begonnen. Zehn sind schon fertig und liegen als kleiner Packen mit einem Bändchen umwickelt wieder im Paket. Ich habe nämlich keine Lust, die Mützen einzeln durchzählen zu müssen... Mein Mann hatte die erste Mütze anprobiert und ich hatte mir dabei das Maschenbild und dessen Dehnung genau angesehen. Dann suchte ich einen Gegenstand, dem ich die Mütze anziehen kann, um eine weniger starke Dehnung (aber immerhin eine gewisse Dehnung!) zu erreichen. Erster Versuch mit einer Broschüre: Kaum Dehnung. Dann das Nähmaschinen-Buch von Renters: Ging so. Schließlich ein Buch über U-Bahnhöfe in Berlin: Das war's! Mit Pritt klebte ich die Labels auf das Gestrick, parallel zu den gedehnten Maschen. Dann nähte ich die Labels möglichst gerade fest. Dazu wählte ich eine 70er-Nadel und einen hauchdünnen Polyesterfaden. Ich hoffe, dass ich fertige Mützen mit ihren Labels werde zeigen dürfen.

(Die Overlock wird für die Mützen nicht verwendet.)

Auf bald!
emmi

[Delilah-Rose]

Es gibt Klebestifte für Textilien in der Art eines Prittklebers, die nutze ich oft um kurzfristig etwas zu kleben.
https://www.amazon.de/Sewline-FAB50012- ... C80&sr=1-1

[kowalski]

Gut, das es U-Bahnhöfe in Berlin gibt und Bücher darüber
Eine unkonventionelle, aber praktikable Lösung von dir, emmi!
Ich habe mir bisher natürlich noch nie Gedanken über meine Strickmütze gemacht und schon gar nicht über das Label - also das Teil rausgekramt und nachgeschaut:
Das Label ist nicht dehnbar und wurde neutral, vielleicht einige mm länger (kann aber auch täuschen) ohne Dehnung auf die Wollmütze aufgenäht. Genau dieser Bereich dehnt sich beim Tragen nicht (ist mir auch noch nie aufgefallen ), man sieht das kaum, weil die anderen Maschen der Wollmütze das irgendwie "auffangen". Genäht ist das Label nur links und rechts an den Außenkanten.
Ich wünsche dir gutes Gelingen!

[emmi]

@ Delilah-Rose: Danke für den Tipp. Muss ich mal ausprobieren. Hier bei den Labels geht das nicht. Die muss ich vollflächig aufklleben, damit sie mir beim Nähen nicht verrutschen. Der Kleber wäre sofort verbraucht.

@ kowalski: Nach der Methode bei Deiner Mütze wollten meine Chefin und ich die Labels auch annähen. Nur die Längsnähte. Der Besteller will unbedingt rundherum Nâhte. Die Labels sind auch sehr groß, fast so groß wie ein "hanuta".


emmi

[Delilah-Rose]

Emmi, der Kleber reicht sehr lange und ich habe jetzt die erste Nachfüllpackung eingesetzt, man braucht davon nur sehr wenig. Der Vorteil von diesem oder dem Kleber den ich bei Patchwork vorgestellt habe, ist die Nadel verklebt nicht extrem, wenn man es richtig macht und trocknen lässt (zwischen 15 und 20 Minuten) gar nicht.

[emmi]

Ja, auch fertige Mützen darf ich zeigen. Inzwischen sind 74 fertig. Auf dem Bild seht Ihr die vier zuletzt genähten. Die Grüne zeigt die leichte Dehnung (wie eingangs beschrieben) von links.


emmi

[Delilah-Rose]

Die Labels sitzen sehr gut, nur der Gedanke an Mützen bei der Hitze.....wie lange brauchst du für eine Mütze? Hoffentlich wirst du gut bezahlt, wenn du so viele Mützen etikettieren musst

[emmi]

Hallo, Delilah-Rose, und Ihr anderen! Für jede Mütze habe ich 1,00 € bekommen. Das hat sich auf dem Konto durchaus bemerkbar gemacht. Mit dem Auftrag war ich nach anfänglichem Überlegen ziemlich schnell fertig. Pro Mütze brauchte ich gute fünf Minuten. Stellt Euch vor: Genau solche Mützen mit allen möglichen Labels sah ich auf einer Hamburg-Reise überall. An den Kiosken bei den Landungsbrücken (ca. 14,00 €), an Ständern vor Geschäften (ca. 22,00 €), ja sogar im Souvenir-Shop der Elbphilharmonie! Dort nur in wenigen denzenten Farben, mit Leder- (oder Kunstleder?) Labels und ohne Preisschild. Die Mützen sind für mich unverkennbar: Die Farbpalette schöner Mischfarben (ich hatte hier alle Farben, mindestens 12 oder 15 oder noch mehr), der "Griff" (das Gefühl beim Anfassen und Knautschen), die Art und Weise der vier Nähte obenauf (von links und rechts) und Plastikreste eines weggeschnittenen Schilds in der Mützenspitze (von links). Ich hatte die Plastikreste natürlich entfernt, meine Enkelin hatte begeistert geholfen, nachdem sie sich selbst eine Mütze aufgesetzt hatte. Nach allem interessierte mich, woher die Mützen kommen. Sie kommen aus China. Die Labels an den Elbphilharmonie-Mützen sind übrigens ohne vorherige Dehnung des Gestricks angenäht worden, was ich achtlos finde.