Forum für Nähmaschinentechnik

Hallo,

diese Gritzner treibt mich in den Wahnsinn, ich versuche seit Tagen eine halbwegs passable Naht hinzubekommen. Sie ist geputzt, geölt heute habe ich den Spulergummi ausgetauscht, weil sie nicht richtig gespult hat, eine Spule ging spulen, dann war wieder ruckeln und zicken angesagt. Dann die Oberfadenspannung auseinandergenommen, umsonst wie fabrikneu, blitzblank... Andere Garne probiert ( Gütermann Garn war noch übler als alles andere).
Nach einer kurzen Pause.... brauchte Abstand um nicht auszuticken, den Greifer zum 100. mal auf Fäden oder den Hauch eines Fadenfussels abgesucht, nichts. Die Geradstiche sehen oben gut aus und unten nicht nur Schlaufen sondern ganze Ansammlungen von Schlaufen und so bin ich ratlos und frustriert.

Oh, das sind wirklich große Schlaufen , hast du die BDA für diese Nähmaschine?
Wie rum läuft der Unterfaden ab? Soll bei ihr von links nach rechts laufen, wenn du auf die Spule schaust.
Als nächstes würde ich die Unterfadenspannung prüfen mit dem Jojo-Test, also die Spulenkapsel mit Spule darf sich nur nach unten bewegen nach einem leichten Ruck am Faden.
Wenn das alles passt, würde ich das Timing von Nadel und Greifer überprüfen.
Fotografiere bitte mal den Greifer- und Transporteurbereich.
Andere Frage: Wie ist es um die Leichtgängigkeit der Maschine bestellt, sie stand ja nun schon sehr lange.
Bei den Temperaturen würde ich sie in die Sonne stellen und nach ein paar Stunden wieder bewegen + ölen, eventuell läuft sie dann schon leichter.
Das könnte auch für die Automatik wichtig sein.

Genaues weiß man nicht huh , aber ich gehe davon aus, du hast richtig eingefädelt und die Oberfadenspannung stimmt auch.
Wenn das okay ist, würde ich als nächsten Schritt die Unterfadenspannung und Fadenablauf von der Spule prüfen, wie inch schon geschrieben hat.
Ich bin auch mal an so großen Schlaufen verzweifelt, schlussendlich stellte sich raus - das Nadel/Greifer Timing stimmte nicht.

Obwohl es weder schlüssig noch direkt zielführend ist, würde ich auch die Nadelhöhe überprüfen. Deine Maschine gehört mit Sicherheit schon zu denen, für die es heißt "Nadel bis zum Anschlag einsetzen...". Aber was ist, wenn der Anschlag "versperrt" (also der Nadelkanal mit irgendetwas verstopft) ist oder aus irgendwelchen Gründen höher ausgebohrt worden ist?

Viel Erfolg, bin gespannt!
emmi

Nochmal zur Oberfadenspannung: Du schreibst, du hättest sie auseinander genommen.
Prüfe bitte, ob du sie korrekt zusammen gebaut hast, wichtig ist dabei auch, die Fadenanzugsfeder vorzuspannen.
Das Thema wurde hier schon mal diskutiert.

Vielen Dank für die Tips, meiner bescheidenen Meinung nach, ist die Unterfadenspannung ok. Habe auch erneut etliche Male eingefädelt nach Anleitung.
Die Naht unten sieht aus, wie bei meiner Pfaff Diva, wenn der Faden aus dem Fadengeber hopst, was mich ja so sicher macht, das es die Oberfadenspannung ist.
Ich hatte gestern das Einstellrad der OFS entfernt und die Feder, die beiden ersten Scheiben um nach Fadenresten zu suchen, das ganze Teil mit Bolzen ausbauen, traue ich mich glaube ich nicht und wüsste auch nicht wie.

Ich merke auch, dass der Faden nie richtig zwischen den Scheiben bleibt entweder er lässt sich locker rausziehen, egal ob Fuß oben oder unten, oder ist so fest, dass eher die Nadel brechen würde, auch egal ob oben oder unten.

Sie läuft nicht schwer, die Muster lassen sich leicht einstellen, man sieht den Finger wandern und ohne Faden sieht man wie sie den Stoff schiebt, nach vorne, hinten seitlich, klappt halt nur nicht mit Faden. Ich habe Bilder gemacht, auch eines von meiner Elna, da ist es wenn man es nicht weiß auch ein bisschen tricky mit den Spannungsscheiben. Bei meinen Pfaffs ist der Weg durch die Spannungsscheiben fast identisch und eigentlich easy.

Nach dem, was du schreibst, deutet alles auf die Oberfadenspannung als Fehlerquelle.
Kontrolliere alles der Reihe nach, also wenn du meinst, die Unterfadenspannung ist fehlerfrei - abhaken und an das nächste Bauteil rangehen.
Nie wild durcheinander agieren.
Merkst du Veränderungen beim Einstellen der OFS zwischen extrem lose und extrem fest, wenn du dabei am Faden ziehst?
Mein Vorschlag: Baue die OFS nochmal auseinander und dann unter Zuhilfenahme siehe HIER
wieder zusammen. Schau bitte auch nach, ob der Fadenstift der OFS beweglich ist und überhaupt angesteuert wird bei "Füßchen hoch".

Noch eine einfache Variante: Demontiere deine OFS und lege die Teile der Reihe nach auf den Tisch, dann kann man sehen, ob überhaupt alles komplett ist.

das ist es ja, was mich so kirre macht, es ist egal ob die Ofs so lose ist, dass der Einstellknopf fast abfällt oder so fest wie es geht ohne massive Gewaltanwendung, es ändert sich nichts. dieser Bolzen in der Mitte auf dem die Scheiben sitzen, wie bekommt man den raus?
Ich habe jetzt eine Pfaff geholt und schaue mir das mal dort an.
Ich habe noch nie eine Maschine gesehen, die dieses Spiel bei der Oberfadenspannung hat, mit den Einteilungen. Den Thread im anderen Forum habe ich auch schon studiert, eigentlich alles. was sich zu der Maschine finden lies.
Ich bin alles andere, als ein Techniker wie die Profis hier aber auch nicht ganz unbegabt nur bei dieser Maschine komme ich mir vor wie ein Mechatroniker der eine 5 stöckige Torte backen soll.

Ruhig bleiben... Der "Bolzen", sprich Fadenstift wird von hinten im ausgebauten Zustand entnommen, bzw. in die OFS eingeschoben.
Falls du die komplette OFS meinst, auf deinem Foto mit dem abgenommenen Stirndeckel siehst du vorn rechts in Höhe der OFS eine Bohrung, dort sitzt eine Schraube, welche die OFS befestigt.
Diese Schraube losdrehen, danach kannst du die komplette OFS nach vorne rausziehen. Dabei auf den Fadenstift aufpassen, das der nicht verloren geht.