Forum für Nähmaschinentechnik

Hallo ihr Lieben,
ich brauche mal wieder Hilfe.
Meine Adler Standard 160 spielt wieder verrückt.

Ständig reißt mir der Faden trotz richtiger Fadenspannung.
Neues Qualitätsgarn und Qualitätsnadeln.
Vor allem setzt der Zickzackstich wieder öfter aus.

Hier die Näproben.

Danke vorab für Eure Hilfe.
Oberfaden Unterfaden

Wenn das obere Bild die Naht von oben ist, dann wird der Oberfaden zu stark gebremst.
Zunächst mal die Oberfaden-Spannung reduzieren.
Bei vielen Maschinen ist es erforderlich, bei ZickZack mit einer geringeren Oberfaden-Spannung zu nähen als für Geradestich.
Spannung so weit zurücknehmen, bis der ZickZack oben und unten gleich ist...
Wenn dann immer noch Stichaussetzer vorhanden sind, Abstand Greiferspitze zur Nadel und Schlingenhub kontrollieren.
Eventuell ist auch die Faden-Rückholfeder zu stramm eingestellt oder deren Federweg zu lang.
Viel Erfolg.

Hallo Themeneinsteller,


ich habe zwar nicht alles durchgelesen, aber mit einer guten "Haushaltsnähmaschine", wo man auch Gardinen mit Nähen kann, sollte man nicht denken auch "schwere" und dicke Stoffe dauerhaft nähen zu können. Tatsächlich sind solch alte Nähmaschinen robust genug, um solchen manchmalen Mißbrauch zu überstehen.
Beim Einstich der Nadel wird immer ein wenig des zu nähenden Stoff in den "unteren Bereich" der Nähmaschine gelangen. Wird der doch kleine Spalt, wo der Faden "durch muss" zu klein, so kommt es nicht zu einer ordentliche Naht oder der Faden reißt.

Selber habe ich es geschafft mit solchen "Überforderungen" eine Pfaff 31 kaputt zu kriegen.

Haushaltsnähmaschinen wie deine oder genannter ca. hundertjährigen Pfaff 31 haben im Regelfall kaum einen größeren Wert als dessen Gewicht - leider.

Um dir aber die Grenzen des Machbaren aufzuzeigen umgekehrt gesehen: Versuch mal mit einer "Schusternähmaschine" Gardinen zu nähen??!!

Erfreu dich deiner Nähmaschine, überanspruche sie nicht und "hege und Pflege" sie einfach.


Grüsse.

Zu stramme Oberfadenspannung. Kontrolliere auch die Unterfadeneinstellung, kann sein, dass du durch ein anderes Garn nun neu einstellen musst, falls es dünner ist, als das zuvorige. Nadel nochmals neu einsetzen und sichergehen, dass sie wirklich gerade sitzt. Meine Singer, machte da auch manchmal Stickaussetzer.

rubberduck hat geschrieben: ↑Mi 24. Sep 2025, 22:07 Ich habe zwar nicht alles durchgelesen...

Danke dir für deine Antwort.
Nur zur Klarstellung: Meine Adler Standard 160 näht problemlos auch dicke Stoffe – ich habe bereits mehrfach Taschen aus Jeans und Cord mit 4–6 Lagen plus Vlies damit genäht.
Mein aktuelles Problem betrifft aber ausschließlich Jersey bzw. dünne Webware (siehe Fotos).
Mein Tipp für die Zukunft: Bitte erst den Beitrag genau lesen, bevor du antwortest – so bleiben die Kommentare wirklich hilfreich.
Danke dir trotzdem für deine Zeit!

A.S.M.R. hat geschrieben: ↑Do 25. Sep 2025, 02:36 Zu stramme Oberfadenspannung. Kontrolliere auch die Unterfadeneinstellung, kann sein, dass du durch ein anderes Garn nun neu einstellen musst, falls es dünner ist, als das zuvorige. Nadel nochmals neu einsetzen und sichergehen, dass sie wirklich gerade sitzt. Meine Singer, machte da auch manchmal Stickaussetzer.

Danke dir für schnelle Antwort und die nette Erinnerung. Ich hatte wieder einige Tage nicht genäht und da vergisst man schonmal wieder die Nähprobe vorher zu machen. Wollte mal die Boxershorts für mich und meien Frau schnell fertig machen. Aber eben schnell klappt leider oft nicht. Hänge schon wieder 2 Tage dran was eigentlich nicht mehr als einen halben Tag dauern sollte.

werd eich später checken und melde mich.

Ärmel hat geschrieben: ↑Mi 24. Sep 2025, 20:04 Wenn das obere Bild die Naht von oben ist, dann wird der Oberfaden zu stark gebremst.
Zunächst mal die Oberfaden-Spannung reduzieren.
Bei vielen Maschinen ist es erforderlich, bei ZickZack mit einer geringeren Oberfaden-Spannung zu nähen als für Geradestich.
Spannung so weit zurücknehmen, bis der ZickZack oben und unten gleich ist...
Wenn dann immer noch Stichaussetzer vorhanden sind, Abstand Greiferspitze zur Nadel und Schlingenhub kontrollieren.
Eventuell ist auch die Faden-Rückholfeder zu stramm eingestellt oder deren Federweg zu lang.
Viel Erfolg.

Wo sitzt die Faden-Rückholfeder?

Ist das die Feder die hinter der Oberbanden-Einstellschraube steckt?

Was muss ich tun damit diese nicht mehr so stramm sitzt? ?

Wie prüfe ich den Scheingenhub und was meinst du genau damit?
Danke nochmal Heinrich an die Erinnerung. Werde mir mal einen Zettel an die Maschine kleben, um es nicht zu vergessen, wenn ich mal paar Tage nicht Nähe.

Nachtrag:
Sorry, ich habe den Nähtest:
1. Auf dem Baumwollstoff gemacht so wie es empfohlen wird. /Daher hatte ich nur Gradstich und Zickzackstich erwähnt und nicht Baumwolljersey).
2. Verschiedenen Zickzackstichebreiten.
3. Ohne Zickzack auf dehnbaren Stoffen wie Jersey macht wenig Sinn, da die Nähte unter Spannung reißen, da bei Jersey der Stoff unter Spannung ist. Anders als bei Baumwolle.

Moin mein Lieber, hast erst in einem weiteren Beitrag dünnes Jersey erwähnt.
Jersey, bzw. besonders dünnes Jersey "mögen" manche Nähmaschinen gar nicht.
Die beste Wahl für diese Stoffart ist immer noch eine Schwingschiff-Nähmaschine wegen des besonderen Nadelhubes (kleiner Rucker).
Dann aber leider kein ZickZack.
Prüfe erst mal die Fadenrückholfeder (nachfolgendes Bild).
Deren Federweg sollte nicht zu lang und die Feder nicht zu "stramm" sein.
Dann die Fadenspannung an der Spulenkapsel (Unterfaden) und Oberfaden zurücknehmen, damit sich der Jersey nicht zu arg zusammen zieht.
Es ist wichtig alles zu vermeiden, was den Stoff unnötig zusammen zieht....
Weiß nicht mehr, ob an der Adler der Nähfuß-Druck verstellbar ist.
Wenn ja, versuche mal diesen zu erhöhen, damit der Stoff zwischen Transporteur und Nähfuß gegen Verzug besser festgehalten wird.
Zum Schlingenhub komme ich später zurück, versuche erst mal das Vorgenannte...
Grüße Heinrich

Heinrich, ich widerspreche nur ungerne, aber bei einem flutschie Jersey den Nähfußdruck erhöhen, wird nicht helfen und nur mehr dazu führen, das der Stoff zu sehr gedehnt wird beim Nähen -das Gegenteil kann helfen Nähfußdruck senken, so, das der Stoff gerade noch festgehalten wird.
Eine Jerseynadel alleine wird auch nicht zu einem besseren Ergebnis führen, da muss eine Superstretchnadel her, am besten noch Papier unterlegen und der Maschine beim Transport unterstützend durch Schieben, aber sachte helfen.

Ich hatte mal so einen Katastrophenjersey, den hat nicht mal meine Overlock ohne Stichaussetzer oder zu starke Dehnung geschafft - ich habe diesen dann mit der Stretchnadel auf der Pfaff 2170 genäht, die einzige all meiner Maschinen, die ein ansehnliches Ergebnis ohne Fehlstiche und Stofffraß abgeliefert hat und das mit einer 9 mm Stichplatte. falls du eine Stichplatte mit begrenzter Breite hast, die wäre auch hilfreich.

von Delilah-Rose » Do 25. Sep 2025, 13:11
Heinrich, ich widerspreche nur ungerne, aber bei einem flutschie Jersey den Nähfußdruck erhöhen, wird nicht helfen und nur mehr dazu führen, das der Stoff zu sehr gedehnt wird beim Nähen -das Gegenteil kann helfen Nähfußdruck senken, so, das der Stoff gerade noch festgehalten wird.

Okay Delilah, leuchtet ein, darum arbeite ich mit dem "Zeuch" eher selten, danke für die Berichtigung.
Und wenn, dann auf der Gritzner R Schwingschiff.
Beim Säumen hab ich allerdings kein Problem damit, Dank Differentialeinstellung an der Rimoldi Overlock.
Pinguin muss, wie bei jeder Stoffumstellung, versuchen eine optimale Einstellung aller Parameter zu finden, kann aber mitunter in eine "Sisyphusarbeit" ausarten...
Grüße Heinrich