Forum für Nähmaschinentechnik

Ich habe jetzt ein wenig gemessen.

Schon seltsam!
Die Grundplatte dieser Köhler (natürlich ohne das Blech) misst 350 mm x 178 mm.
Also die Breite entspricht der normalen Größe, während die Länge ein wenig kürzer ausfällt.

Hat jemand eine Köhler 7 bzw. 8, um das zu vergleichen?

Die Naumann Kl. 8 misst 329 mm x 172 mm, nicht gemessen, sondern die offizielle Angabe!
Diese Maschine ist also insgesamt kleiner als das Normal!

Interessant ist aber, daß der Abstand der Scharnierbolzen bei der Köhler 10 mm geringer ausfällt als normal, bei der Nauman Kl. 8 ist dieser normal!
Also dürfte niemand etwas mit dem Tisch, falls Interesse bestanden hätte (er ist weg!), etwas anfangen können.

Die Maschine an sich ist seit einigen Tagen fertig (nur das Putzen dürfte niemals enden...).
Bilder reiche ich nach, wenn sie wirklich komplett ist, da arbeite ich noch daran.

Witzig war, als ich fertig war, überlegte ich, da war doch noch was?
Richtig!
Zur Vollendung einer Überholung fehlte noch die Nähprobe, auf die ich so gar keine Lust hatte.
Ich hatte das Schiffchen nicht auseinandergebaut, es im Ganzen, also mit Spannungsfeder in Spiritus gebadet.
Und die Spannung war sehr straff. Die ziemlich seltsame Oberspannung hatte ich aber zerlegt.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich musste gar nicht viel einstellen, Faden hochgeholt hat sie problemlos.
Ich nehme an, das Schwingschiffchen System ist so robust, da kann eigentlich nichts verstellen.

Auf ihren Motor wartet sie aber noch, ich möchte sie "nackt" nicht damit betreiben.


Sie war zwar ohne jeglichen Rost, dafür aber umso schmutziger, sehr hartnäckig.

Daher hatte ich mich auch entschlossen, die Schwingachse auszubauen, um die Teile einzeln in Brennspiritus werfen zu können.
Anschließend mit einer Zahnbürste gereinigt. Noch ein kleiner vorher-nachher Vergleich:

Tolle Aktion kein Vergleich zu vorher...
Hat sich also doch gelohnt die Schwingachse auszubauen auch wenn da jemand gesagt hat, er würde sich hüten dies zu tun...
Grüße Heinrich

Ja, ja!
Ein (vorerst) ungelöstes Mysterium!

Es war ein ganz schöner Akt, aber auch nichts, vor dem ein Fachmann zurückschrecken könnte/sollte.
Das ganze Dingens hätte ich im eingebauten Zustand nie so gründlich reinigen können...

Achso!
Ich finde die Maschine recht niedlich!
Sie ist auffällig leicht! Also im Vergleich zu meiner neuen Naumann Kl. 9 geht sie als Reisenähmaschine durch!

Meine Gritzner R sind eher keine Leichtgewichte.
An der neuen R-Form in grün hab ich einen Motor dran, der dreht nicht so hoch und passt super zur Schwingschiff-Technik.
Damit macht da Nähen so richtig Spaß...

Ja, das ist das Problem bei der Motorisierung der alten Ladies!

Meine Naumann Kl. 24 fängt bei höherer Drehzahl schlimmer an zu klingeln als die Ventile eines VW Käfers.

Da sind noch keine Kunststoffdämpfer im CB Greifer, und der hat etwas Spiel!

Also habe ich mal 'Vollgas ' in die Pedale getreten bei der Singrr 216, wurde die auch ohne Motor ziemlich laut, der ganz Tisch wyckelte nur so. Die Gute steht auch nur mehr unnütz herum, wird wohl in den Verkauf wandern demnächst.

Ich muss eine kleine Korrektur machen!

Die Grundplatte der Köhler misst nicht 350 x 178, sondern 360 mm x 178 mm!

Irren ist menschlich!

Was lange währt...

Die Köhler müsste nähen again!
Mit Motor habe ich noch keine Naht versucht, sie ist aber soweit fertig.
Nur das Reinigen und das Ausbessern des Lacks nimmet nimmermehr ein Ende!
Jemand hat mal geschrieben, daß man mit den schwarz lackierten Anbauteilen kriegsbedingt Chrom sparen wollte.
Das glaube ich nicht! Als diese Maschinen gebaut wurden, war noch kein Krieg, und nur die Vorausschauenden haben damit gerechnet. Im Krieg, habe ich neulich gelesen, wurden auch gar keine Nähmaschinen gebaut.
Diese schwarzen Gerätschaften waren m.E. der Mode geschuldet. Man sah dies, wie auch die Vollmetallhandräder, als modern an. Das gab es auch woanders, z.B. bei der Eisenbahn. Diese Maschine treibt es aber auf die Spitze, sie hat sogar neben der Abdeckklappen einen schwarzen Fadenhebel! Diese Maschine hinterlässt einen ambivalenten Eindruck bei mir!
Der Transporteurversenker ist beispielsweise wirklich äußerst edel!
Der Knopf ist aus massivem Stahl und hat sehr deutliche Raststellen. Dagegen ist derjenige der Pfaff 230 ein Billigteil.

Auf der anderen Seite ist die Maschine erstaunlich rückständig!
Man beachte die Fadenoberspannung auf dem letzten Bild.
Noch nie zuvor hatte ich mit einer zu tun, deren Achse in die Maschine eingeschraubt wird und bei der ein Blech von innen, aber außen an der Spannung dieselbe bei "Füßchen oben" auslöst.
Das war vielleicht bei Langschiffchen einmal modern!

Dann kenne ich diverse Rollen bei anderen Maschinen als echte Rollen. Z.B. die, welche beim Fadenhebel durch die Kulisse gleitet oder beim Transporteurversenker. Das ist hier lediglich ein polierter Bolzen, bei dem nichts drehbar ist.

Für damalige Verhältnisse wäre diese Maschine als Reisenähmaschine geeignet! Eine Naumann Kl. 8 ist kleiner, diese habe ich leider noch nicht gewogen, aber die Köhler wiegt "nackt" 9,9 kg.
Eine Naumann Kl. 9 in ihrer letzten Bauform wiegt schon 12,3 kg. Ich meine, daß eine Klasse 14 noch ein Stück schwerer ist.

Das mag vielleicht daran liegen, daß die Schwingschiffler unten sehr flach zu bauen sind, die Köhler ist, so meine ich, außerdem teilweise recht dünnwandig.

Bei mir steht demnächst eine kleine Stopfarbeit an, ich werde mich an diese mal mit der Köhler heranwagen.

Eine wunderschöne Nähmaschine, die ich nur geschenkt nähme, wenn sie mir gebracht würde.

Da strahlt sie wieder und ist einsatzbereit, ich hoffe du lässt uns an deinen Stopfarbeiten teilhaben und das Ergebnis sehen, ich habe noch nie mit einer Maschine gestopft und das letzte Handstopfen liegt bestimmt schon ein halbes Jahrhundert zurück