Forum für Nähmaschinentechnik

Es gibt ja auch bei vielen diese Schraube oder ein Hebel zum Sichern.
Befindet sich aber wohl näher am Rand oder...

ravemachine hat geschrieben: ↑So 31. Aug 2025, 16:45 Ja, die nach vorne verlängerte Grundplatte lässt auf die 1930er Jahre schließen.

In dieser Zeit haben das fast alle Hersteller gemacht, um vermutlich die Nähmaschinenmöbel einheitlich halten zu können und nicht für jedes Modell eine andere Tischplatten-Aussparung fertigen zu müssen.

Ich gehe mal davon aus, daß die Nähmöbel von Fremdfirmen hergestellt wurden.
Wenn jeder Nähmaschinenbauer seine eigenen Größen hätte, womöglich noch nach Modell und Variante verschieden, dann wäre es höchst umständlich.
Da kam sicher der Wunsch auf, und es hat sich ja die Standardgröße bei Haushaltsnähmaschinen - auf die Grundplatte bezogen - etabliert:
373 mm x 178 mm

Bei dieser Maschine scheinen Grundplatte und Nähmöbel aber eigenen Gesetzmäßigkeiten gefolgt zu sein! Man beachte die Verlängerungen nach hinten hin!
Ich stelle fest, mit dieser Maschine wurde offenbar nicht sehr viel genäht; dazu sind die Verzierungen einfach zu gut erhalten!
Der Tisch ist eigentlich auch noch wirklich sehr schön! *seufz*

Es gab da aber früher offenbar viele Abweichungen.
Die Naumann Kl. 8, eine verkleinerte Ausgabe der Kl. 9 hatte nur die Maße: 329 mm x 172 mm.
Und Handwerker- und Gewerbemaschinen waren oft größer, so z.B. meine Naumann Kl. 125.

Der Hebel scheint übrigens tatsächlich eine Transporteurversenkung zu bewirken! (Ich habe mir die Maschine noch einmal angeschaut!)

Übrigens hat die Maschine, im Gegensatz zur Anleitung, auch schon die späteren Scharnierbohrungen, in der Anleitung scheint sie noch über eigene Scharniere zu verfügen.
Wie die Winselmann Titan, die ich mal hatte und meine alte Naumann Kl. 9.

Also, ich würde sie ja komplett mit dem kleinen Tisch nehmen. Zumal sie mit einem versenkbaren Transporteur ja das ist, was auf meiner Wunschliste steht. Nur wie soll sie den weiten Weg zu mir finden
Also nimmt sie einer von Euch. Und solange nicht auf ihr genäht wird, darf der Tisch als Telefontisch dienen, so findet sich schon ein Plätzchen

Es gab eine Köhler 7 und eine Köhler 8, welche größer war.
Es kann gut sein, das der Tisch für beide Nähmaschinen-Modelle vorgesehen war und die kleineren (kürzeren) entsprechend das Zusatzblech bekamen.
Die Köhler 7 hatte einen Durchgangsraum von 200 x 120 mm, die Köhler 8 (auch eine Schwingschiff-Nähmaschine) 230 x 140 mm.

kleines Update zur Altersbestimmung:

Gerade habe ich erfahren, dass die Schwingschiffmaschinen ab 1926 mit dem Schneckenspuler ausgestattet wurden.

Das Dekor war bereits mit dem vorliegenden Exemplar identisch, doch anfänglich war sie noch mit einem kurzen Flachbett versehen und die Transporteurversenkung fehlte noch.

Die 1930er Jahre kommen somit als Produktionszeitraum in Frage.

Die Nähmaschinenproduktion wurde 1941 zugunsten der Kriegsproduktion eingestellt.

Viele Grüße
Paul

inch hat geschrieben: ↑So 31. Aug 2025, 23:27 Es gab eine Köhler 7 und eine Köhler 8, welche größer war.
Es kann gut sein, das der Tisch für beide Nähmaschinen-Modelle vorgesehen war und die kleineren (kürzeren) entsprechend das Zusatzblech bekamen.
Die Köhler 7 hatte einen Durchgangsraum von 200 x 120 mm, die Köhler 8 (auch eine Schwingschiff-Nähmaschine) 230 x 140 mm.

Ich frage mich, wie das bewerkstelligt wurde.
Deine Idee ist doch, daß der "Blechfortsatz" hinter dem Blech mit den Löchern für den Treibriemen bei einer längeren Maschine wegfiel?
Das bedeutete aber, daß die längere Maschine weiter nach rechts in den Tisch eingebaut würde.
Dann aber fluchtete das Handrad mit der Riemenscheibe aber nicht mehr mit dem (fußbetriebenen) Antriebsrad.

Ich meine, schon einmal eine Nähmaschine gesehen zu haben, deren Grundplatte nach hinten besonders lang hinausragte, bin mir da aber nicht völlig sicher.
Womöglich ist das des Rätsels Lösung.


Diese Maschine in ihrer Ausstattung erinnert mich stark an die zuletzt gebauten Modelle 8+9 von Naumann.
Mindestens im Katalog von 1935 haben diese Modelle - trotz noch rundlichem Korpus - bereits eine Transporteurversenkung.

Die Verlängerung nach hinten: möglicherweise, damit die Maschine auch bei einer installierten Handkurbel im Tisch versenkbar ist?

Bobo hat geschrieben: ↑Mo 1. Sep 2025, 19:37 Die Verlängerung nach hinten: möglicherweise, damit die Maschine auch bei einer installierten Handkurbel im Tisch versenkbar ist?

Nicht unmöglich, aber ich kenne keine Nähmaschinentische und -schränke (aus dieser Zeit!), die keine Treteinrichtung haben.
Kurbel sind ja normalerweise in Kästen untergebracht, eine Notlösung, da man dabei ja nur eine Hand frei hat.

Ich habe das auch noch nicht gesehen: gab es die Möglichkeit, die Maschine als Tretmaschine oder mobil mit Handkurbel zu nutzen, eventuell auch für Maschinen in Versenktischen? Dann müsste ein zusätzlicher Kasten dabei gewesen sein und es wäre ganz schön umständlich gewesen, die Maschine jedesmal umzusetzen.
Die Notwendigkeit einer solchen Ausstattung könnte aber durchaus bestanden haben. Eine Zweitmaschine wie wir sie uns hierzulande heutzutage durchaus leisten können, war damals meist wohl eher undenkbar, da zu teuer. Und die Näherinnen dürften auch in den 30er Jahren noch häufig ins Haus gekommen sein. Aber irgendwo müsste dann ja noch was erhalten sein, ob als Zubehör oder in Werbeprospekten.

Ja, Gundi diese Möglichkeit gab es, bei den Oldies habe ich eine Bradbury Maschine gezeigt und dort ist glaube ich ein link zu Bradbury, dort sieht ma, diese Maschine hatte eine Handkurbel und es gab einen großen Nähtisch, auf dem man den Holzkasten einsetzen konnte und mit Tretbetrieb arbeiten.