Junker & Ruh Fidelitas...

Historische Nähmaschinen vergangener Zeiten ohne eigenes Unterforum.
emmi
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von emmi »

Hallo, nadel, danke für die aufmunternden freundlichen Worte! Die Antwort lautet: Festgefressen. Mehr wüsste ich dazu nicht zu sagen. Indes, ich habe den Kopfdeckel mit Füßchenheber und Schraube noch einmal genauer angesehen und Fotos gemacht. Innen sieht man eine grandiose Schmutzmenge. Ich werde den Kopfdeckel mit seinen Kleinteilen als erstes reinigen und hier erneut vorstellen.

smile
emmi
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emmi
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von emmi »

Kleiner Zwischenbericht:

1. Das Problem der beiden zu schlanken Holzschrauben zum Anschrauben des Tischs auf dem Gestell (s.o. Beitrag vom 28. Juni) ist gelöst. Eine dritte "dicke" Schraube fand sich an. Trotzdem musste ich das Bohrloch tüchtig ausfüttern mit kleinen Holzspänen. Die vierte Schraube stammt aus dem Baumarkt (leider nur im Sechser-Päckchen erhältlich gewesen). Sie passt prima. Hätte ich die beiden Schrauben untereinander getauscht, hätte ich beide Bohrlöcher ausfüttern müssen.

2. Der Antriebsriemen hatte einen Abwasch nötig. Hinterher war er starr wie eine Bambus-Rute. Nach Pflege mit Hilde's Lederbalsam rundet er sich wieder, wie es sich gehört.

Bis bald wieder!
emmi
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kowalski
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von kowalski »

Hallo emmi, ich glaube, die hatten im Baumarkt diese Kreuzschlitzschrauben extra im Sechserpack angeboten, weil sie hofften, du würdest sie nicht kaufen biggrin
Ich meine, noch genügend Halbrundkopf-Schlitzschrauben zu haben und schicke dir gern vier Stück zu, wenn du mir die Maße verrätst. (Durchmesser der Schraube am Schaft und die Länge ab dem Halbrundkopf, oder Gestelldicke+Tischdicke)
emmi
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von emmi »

@ nadel und alle anderen Leser: Heute zeige ich den gereinigten Kopfdeckel. Ein güldenes Schloss ist er nicht geworden, aber immerhin eine saubere Kammer auf der Innenseite. Fürs Foto der Innenseite habe ich den Spannungsbogen der kleinen Spannungsscheiben schon hineingelegt. Im Stift, der die Spannungsscheiben außen trägt, habe ich übrigens eine Fadenführung und einen Schlitz entdeckt. Sie können nur bedeuten, dass der einzufädelnde Faden nicht zwischen die Scheiben zu wickeln, sondern längs durch sie hindurchzuführen ist, und dann von selbst in die Fadenführung springt; vorausgesetzt, der Faden wird vorn (auf der Seite des Nähenden) hindurchgeführt. Alles sehr interessant! Bei der Rhenania war mir das nicht aufgefallen. Es ist dort jedoch genauso.

Der nächste Schritt wird sein, den Kopfdeckel komplett zu machen.

@ kowalski: Das Schraubenangebot ist sehr aufmerksam, danke! Ich schicke Dir eine PN.

Bis bald wieder!
emmi
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emmi
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von emmi »

Der Kopfdeckel ist komplett und wartet darauf, an den Maschinenkörper gesteckt und festgeschraubt zu werden.

Am Anfang dieser Doku (s.o. Beitrag vom 21. Juni) schickte ich ein Foto von einer handschriftlichen Gebrauchsanweisung. Die schaute ich mir wegen des Fadenwegs noch einmal an. Und - kaum zu glauben! - der Fadendurchgang zwischen den kleinen Spannungsscheiben ist dort extra dargestellt! Links vom rot dargestellten Fadenweg. Sogleich kontrollierte ich meine eingefädelte Rhenania ............ mein Faden war nicht in die Fadenführung "gesprungen", von hinten umwickelte er den Stift (was ich natürlich sofort korrigierte).

Wie geht es weiter? Der Maschinenkörper wird das Petroleumbad verlassen.

Grüße
emmi
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emmi
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von emmi »

Gestern nahm ich den Maschinenkörper aus dem Petroleumbad und ließ ihn an der frischen Luft trocknen. Er sieht bemehlt aus. Das macht der angetrocknete entfettete Staub. Der ist leicht löslich. Eine Zahnbürste und eine etwas größere Bürste zum Abbürsten, Zahnstocher und Wattestäbchen für Ecken und Nischen und ein feuchter Lappen reichen schon. Die Verschmutzung hält sich in Grenzen. Für diese staubige Arbeit werde ich mich in den Garten setzen. Ich freue mich schon aufs Durchölen der Maschine!

Bis bald,
emmi
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emmi
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von emmi »

So sieht es jetzt aus:

Der trockene graugelbe Belag, wie auf Bild 1 im vorigen Beitrag (15.Juli) zu sehen, ist weitgehend entfernt; und zwar mit Bürste, Bürstchen, Spatel und feuchtem Lappen. Es blätterte auch Schwarzes ab, unter dem GOLD zum Voschein kam. Ganz zufrieden bin ich noch nicht. Trotzdem fand die Maschine schon einmal Platz auf ihrem Tisch.

Die Maschine bzw. das Gestell besitzt keine Schmutzwanne. Das heißt, Fusseln, Schmutzkrümel und Öl werden in das Gestell, auf die tretenden Beine und Füße und auf den Fußboden fallen. Für die weitere Reinigung habe ich ein Tuch untergelegt. Das brachte mich auf die Idee, auch auf Dauer ein Tuch unter der Maschine zu befestigen, ein halbrund durchhängendes, das der Mechanik unter der Maschine Raum lässt. Befestigen würde ich es an den beiden Längsseiten des Ausschnitts im Holz, ich weiß nur noch nicht WIE. Mit Reißzwecken auf der Holzunterseite? Mit winzigen Nägelchen? Mit löslichem Klebstoff auf der Oberseite, wo die Maschine aufliegt?

Bis bald wieder!
emmi
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Delilah-Rose
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von Delilah-Rose »

eine schöne Maschine, könnte man unter der Tischplatte eine Art Schiene anbringen und dann eine Schublade passend unter die Maschine zimmern?
inch
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von inch »

Unter der Tischplatte war entweder nur ein halbrund gebogenes Blech, oder aber zusätzlich noch ein Holzkästchen im Greiferbereich.
Ich meine, auf dem Foto der Unterseite der Tischplatte auch Nagelspuren zu sehen.
Ich mache morgen ein Foto von einer alten Adler-Tischplatte.
Слава Україні! Ukraine-Direkthilfe: https://prytulafoundation.org/en oder: Spenden per SMS an RTL Kinderhilfe - 10 €/SMS 44844 Stichwort: "Ukraine"
emmi
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Re: Junker & Ruh Fidelitas...

Beitrag von emmi »

Die Fidelitas ist fertig!

Nach meinem letzten Bericht war nicht mehr viel zu tun: Unter- und Oberseite des Maschinenkörpers nochmal bürsten und ab"kratzen", Krümel wegsaugen, mit Nähmaschinenöl einreiben und "polieren". Fürs Polieren benutzte ich die elektrische Zahnbürste und für Ecken und Winkel Wattestäbchen.

Und dann alles zusammensetzen!

Die Maschine sieht schön aus und funktioniert. Eine Markierung der Mittelstellung ist an der Nadelstange NICHT vorhanden, obwohl die handschriftliche Gebrauchsanweisung (Bild 7 im Beitrag vom 21, Juli) eine solche (am Nadelhalter) beschreibt. Trotzdem gelang es, die Nadel (287, Stärke 90) so einzusetzen, dass prima Schlaufen für die Schiffcheneinfahrt entstehen. Der alte Antriebsriemen sitzt wieder. Der Spuler spult. Der Transporteur transportiert NICHT. Warum nicht? Er bewegt sich, aber die Zähnchen steigen nicht hoch genug. Sie bleiben merklich unterhalb der Stichplattenhöhe. Sogleich zog ich meine baugleiche Rhenania zu Rate. Bei ihr gibt es auf der Unterseite der Grundplatte eine Feder und eine Schraube zur Einstellung der Höhe des Transporteurs. Die Fidelitas hat ein anderes (vermutlich älteres) System: Ein Plättchen, das auf der Unterseite nahe dem Transporteur in das Bewegungsgefüge eingeschoben und mit einem hohen Schraubenkopf in eine Bohrung eingehängt wird. Das Plättchen vergrößert die Bewegung des Transporteurs nach oben. Ich muss es anscheinend irgendwie auffüttern. Es war mal schwarz, jetzt hat es "Leinenlook" und besteht, wie es aussieht, aus Linoleum. Vielleicht hat es im Petroleumbad und bei der Reinigung an Masse verloren.

Ich schrieb mal (s.o. Beitrag vom 22.Juli), dass die Fidelitas keine Schmutzwanne hat und ich ihr eine nähen wolle. Ihr sehr es auch auf den Bildern. Durchblick durch den Tisch bis auf den Terrassenboden! Undenkbar, so eine Maschine! Das Problem hat sich aufgelöst. Die Rhenania hat unter sich eine praktische kleine Ölwanne mit bequemen Schrauben zum häufigen Abschrauben und Reinigen der Wanne. Die Fidelitas hat genau die gleichen Bohrungen. Ich hab’s probiert: Die Rhenania-Ölwanne passt ganz hervorragend auch an die Fidelitas. Hin- und hertauschen will ich die Ölwanne nicht. Aber ich werde eine nicht mehr brauchbare Rhenania mit brauchbarer Ölwanne suchen.

Was noch fehlt, sind Nähproben. Sie werden zu gegebener Zeit noch kommen.

Bis hoffentlich bald!
emmi


PS: Auf Bild 2 im Beitrag vom 15. Juli seht Ihr in der linken Ecke einen Goldfleck. Auf Bild 3 im hiesigen Beitrag seht Ihr, dass daraus eine "ordentliche" Blüte geworden ist.
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