Hallo Heinrich,
hierzu muss ich etwas ausholen.
Als Singer um 1905 die Nähmaschinenfabrik "Wheeler & Wilson" übernahm, fand sich Singer in der Situation wieder, dass sich eine Reihe von Singer Modellnummern mit den Wheeler & Wilson Modellnummern überschnitten.
Es war noch gar nicht so lange her, in den 1860er Jahren, da produzierte W&W mehr Nähmaschinen als Singer. Die Produktpalette war also entsprechend groß.
Singer löste das Problem pragmatisch, indem sie der Modellnummer noch den Buchstaben "W", als Herkunftsbezeichnung für "Wheeler & Wilson"-Nähmaschinen, anhängte.
So wurde Z.B. aus dem Wheeler & Wilson-Modell 9 die Singer 9 W, aus der Zylinder-Arm-Industrie-Nähmaschine "W&W 48" die "Singer 48 W" usw..
Auf der Singer-Seite der Modellpalette folgte den Modellnummern der Nähmaschinen, welche beispielsweise aus dem Hauptwerk in Elisabethport, NJ, USA kamen, kein Buchstabe.
Dagegen bekamen z.B. die von der SINGER SEWING COMPANY in Kilbowie, Clydebank, Schottland, Großbritannien im Kilbowie-Werk modifizierten und hergestellten Modelle das "K" nachgestellt.
Das bedeutet, dass die Singer-Nähmaschine Modell 48 K aus dem Werk in Kilbowie (Stadtteil von Clydebank) stammt.
Die weitere Ziffer ist die Bezeichnung der Variante.
Im Fall der Singer 48 K steht die "1" für die Gestell-Nähmaschine und die "2" für die Sockel-Nähmaschine mit Kurbel für den Handbetrieb.
Siehe dazu die Übersicht aus dem Singer-Katalog von 1907:
Die Antwort muss also lauten: Die Singer 48 K 1 ist immer eine Singer 48 K.
Eine Singer 48 K kann dagegen auch eine Singer 48 K 2 sein, welche zusätzlich mit einer Handkurbel versehen wurde.
Auf der Sewalot-Seite ist auch eine Anleitung, einer Maschine aus dem Singer-Werk in Podolsk bei Moskau, abgebildet.
Hier heißt sie nur: Singer 48.
Viele Grüße
Paul