Pfaff 438 - eine weitergehende Geschichte...

isitme
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Pfaff 438 - eine weitergehende Geschichte...

Beitrag von isitme »

Wie ihr in meiner Neuvorstellung in eurem Forum vielleicht gelesen habt, habe ich vor ca 2 Monaten eine Pfaff 438 geschenkt bekommen.

Genauer handelt es sich um eine Pfaff 438 6/01 900/51 BS. Es gab ein beschriebens Problem, die Maschine, einmal in Gang gesetzt, hörte nicht auf zu nähen. Mit meiner Erfahrung aus der Mess und Regeltechnik, dachte ich, dieses Problem werde ich wohl in den Griff bekommen. Jedoch waren zuvor bereits wohl zwei Techniker an der Maschine dran, u. a. auch am Fadenabschneider (kommt später).

Erstmal Umbau des 400V Motors auf 230V mittels Betriebskondensator (Steinmetzschaltung), was kein sonderliches Problem darstellte.
Die Maschine lief und der benannte Fehler trat auch bei mir auf.

Ich beschloss die Maschine erstmal funktionsbereit zusammenzubauen und mich dem Problem später zuzuwenden. Dazu schloss ich auch den abgeklemmten Fadenabschneider an.
Und siehe da, die Maschine stoppte auf einmal wieder - und ich dachte, "wie geil ist das denn" :)

Die Freude war jedoch nur von kurzer Dauer, denn als ich sie mit Faden und Nägut testen wollte, blockierte die Maschine, nachdem ich den Fadenabschneider betätigt hatte.
Nach einigem Ausprobieren bekam ich sie wieder frei, dabei fiel jedoch ein Stück vom eigentlichen Greifer ab. Der Finger war abgerissen und incl dem haltenden Federblechteil abgefallen, dessen Schräubchen lose.

Auch das Messer war aus seiner Führung gesprungen und stand seitlich heraus. Ich dachte natürlich wieder, "wie geil ist das denn", jedoch recht freudlos :(

Ich kürze ab, hab in einem Shop einen, mit 70 € bezahlbaren und (angeblich) originalen Ersatz für den Greifer gefunden, diesen mit etwas Mühe (der alte wollte nicht raus) eigebaut, diesen mit meinen Möglichkeiten eingestellt und das ganze getestet. Es funktionierte, jedoch mit vielen Aussetzern. Noch etwas tiefer in die Timings eingestiegen, festgestellt, dass der Kapsellüfter völlig daneben lag, diesen justiert und siehe da, die Maschine näht wieder.

Das Messer hatte ich zwischenzeitlich ausgebaut, um weitere Schäden zu vermeiden.
Wieder alles angeschlossen, auch den Magneten von Fadenschneider und das ganze funktionierte einwandfrei. "wie geil ist das denn, du hast es hinbekommen!" dachte ich.
Das hätte ich aus meiner bisherigen Erfahrung wohl besser nicht denken sollen... Wie heißt es so schön "lächele, denn es hätte schlimmer kommen können - und ich lächelte und es kam schlimmer". So auch hier.

Nach einigen Minuten Betrieb begann Rauch aus der Maschine zu dringen. Alles abgeschaltet, vom Netz getrennt. Ich dachte sofort an die Steinmetzschaltung und einen geschrotteten Motor. Nochmal recherschiert und mehrmals überprüft - nein, kein Fehler.
Die Maschine vor die Tür verfrachtet, Löschwasser daneben, erneuter Test. Motor läuft, Funktionen gegeben - und dann wieder Qualm, jedoch konnte ich jetzt sehen, dass diser nicht vom Motor, sondern aus dem Bereich der Magnetspule des Fadenabschneiders kam... diesen wieder abgeklemmt - Maschine funktioniert, schaltet jedoch, einmal in Gang gesetzt nicht ab (Ursprungszustand).

Zuvor habe ich auch den Positionsgeber mit dem meiner 487 getauscht und auch den Maschinenkörper zusätzlich nochmal direkt geerdet - ohne Erfolg.
Leider habe ich keine Anleitung zu dem Efka-Motor (VD12) und, viel wichtiger, zu der verbauten Steuerung (S 5 G 23). Diese ist auch nicht bei Efka zu finden.
Eine letzte Hoffnung bestand darin, da bei meiner 487 ebenfalls eine 5g23 Steuerung verbaut ist, ich diese hätte miteinander vergleichen und ausmessen können.
Dies hat sich jedoch auch zerschlagen, da dort offenbar eine neuere Variante der Steuerung mit einer Chip-Platine verbaut ist.

Bei der 487 spielt es übrigens keine Rolle, ob der Fadenabschneider el. angeschossen ist. Nadel oben / unten Position funktionieren unabhängig davon, auch läuft die Maschine nicht weiter, wenn ich diesen abklemme. Ich vermute daher, dass hier ein Fehlerstrom über den Fadenabschneidermagneten und Positionsgeber fließt, weshalb der Magnet dauerhaft und ungewollt angesteuert wird und dafür die Abschaltung und Nadelpositionierung funktioniert.

Da stehe ich jetzt und hoffe hier auf Untestützung.

PS: Ich habe mit der 487 eine Kopie für die Efka Steuerung s 5 g 21 erhalten. Falls sie hier jemand brauchen kann, kann ich diese gerne einscannen und hier bereistellen.

Freue mich auf hoffentlich hilfreiche Antworten.

Michael

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inch
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Re: Pfaff 438 - eine weitergehende Geschichte...

Beitrag von inch »

Lass uns das mal Schritt für Schritt angehen.
Pauschal vermute ich, das etwas intern falsch verkabelt ist (oder verpolt) - oder auch einfach nur defekt ist.
Normalerweise stoppt die Maschine auch, wenn der Fadenabschneider nicht angeschlossen ist.
Wenn der Fadenabschneider anfängt zu qualmen steht (stand)) er unter Dauerstrom, das mag er nicht wink
Lade bitte von allen Komponenten und Problembereichen Fotos hoch.
Du hast hier auch die Möglichkeit, kurze mp4 Videos einzubinden.
Zeige bitte zuerst den Motor und die Steuerung, vermutlich habe ich bei Bedarf auch Ersatz.
Ein Foto der Anschlußklemmen wäre auch wichtig, um dort nochmal auf evtl. Fehler zu schauen.
Die Efka Steuerung s 5 g 21 kannst du gerne Scannen und hochladen, das hilft uns eventuell weiter.
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isitme
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Re: Pfaff 438 - eine weitergehende Geschichte...

Beitrag von isitme »

Hallo inch,

ich babe jetzt mal nachgemessen und du hast recht, es liegen ca. 36V DC als Dauerspannung an dem Magneten an - unabhängig vom Anschluss des Fadenabschneiders.

Der Stecker für den Fadenabschneider wurde mal ausgetauscht, wohl von einem der Techniker die sich zuvor an der Maschine versucht haben. Daher gehe ich auch erstmal von einer Verpolung aus.
Bin grade dabei die Kabel freizulegen, um sie nachverfolgen zu können. Anschließend mache ich Fotos und stelle sie hier ein.
isitme
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Re: Pfaff 438 - Bilder

Beitrag von isitme »

Efka VD12.jpg
Efka VD12-1.jpg
S5G23.jpg
S5G23-1.jpg
Platine (2).jpg
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isitme
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Re: Pfaff 438 - spezifische Bilder

Beitrag von isitme »

Foto des erneuerten 3-poligen Steckers.
Angeschossen sind:
- weiß-grün-gelb (ws-gn-ge)
- violett
- 2 x blau (dünn)
Steckerbuchse Fadenabschneider.jpg
Weitergeleitet auf den Fadenabschneider ist aktuell violett und blau, wo ich die 36 V Dauerspannung habe messen können.

hier ist ws-gn-ge angeschlossen:
Anscluss ws-gn-ge Ader Fadenabschneider.jpg

Und hier ist eine der beiden dünnen blauen Adern angeschlossen - zwischen den violetten Adern und der dickeren blauen Adern (untere Reihe Pos. 3 von links)
1. blaue Ader Fadenabschneider.jpg

Die andere blaue Ader führt zum Anschluss des Positionsgebers, jedoch nicht direkt darauf. Sie ist, aus meiner Sicht rechts, an einem Bauteil der Steckerbuchse verlötet, welches sich hinter der eigentlichen Buchse befindet. Von dort aus scheint sich eine Brücke zur linken Seite zu befinden.

hier die Buchse vom Positionsgeber (rot), dahinter in schwarz auch der Anschluss für die Motorkupplung zu sehen.
Steckerbuchse Positionsgeber (rot).jpg
Und hier ist die durchgescheifte blaue Ader einigermaßen zu erkennen:
2. blaue Ader mit Brücke markiert.jpg
Ist auf dem kleinen Raum nicht leicht, dies genau zu erkennen, geschweide denn zu fotografieren.

Die violette Ader führt auf Höhe der beiden Potentiometer anscheinend auf die Rückseite der Platine (kein Foto).

Bei meiner 487 konnte ich ebenfalls die ca. 36 Volt messen, die jedoch nicht auf den Fadenabschneider geleitet wurden.
Da die Platine, trotz gleicher Bezeichnung völlig anders aussieht, war es mir nicht möglich die "richtigen Adern" zu identifizieren.

Auch eine Spannungsmessung der anderen Pole an dem Stecker der 438 half nicht weiter - entweder, da aktuell die anderen Komponenten nicht angeschlossen sind, oder weil mein Messgerät zu träge ist, um eine kurze Spannungsspitze erfassen zu können...

Bin gespannt auf die Antworten :)
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inch
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Re: Pfaff 438 - eine weitergehende Geschichte...

Beitrag von inch »

Die einzelnen Fotos von Kabeln haben erstmal wenig Nutzen.
Entscheidend ist, was "hinten" rauskommt. Dazu gibt es einen Belegungsplan, welcher in der Efka Steuerung s 5 g 21 enthalten ist.
Poste diese bitte hier als eventuelle Hilfestellung.
Ansonsten müssen wir systematisch vorgehen, deshalb lade bitte zuerst ein Foto der aktuellen Klemmenbelegung des Motors nach der Umrüstung auf 220 V hoch.
Außerdem brauchen wir Fotos von der aktuellen Steckerbelegung an der Steuerung.
Hier ein Beispiel für das Grundprinzip:
Efka Buchsen.png
Efka Schaltschema.png
Diese ist an sich recht einfach ausgelegt, sie hat Hirschmann-Buchsen für externe Schaltsignale, welche dann, je nach Belegung, an dieser großen Buchse zur Verfügung stehen.
Gibt es keinen externen Signaleingang (Einschalter), kannst du auch normal nichts an der großen Buchse messen. als Spannung liegen dort 24 V an, die Leerlaufspannung beträgt max. 36 V.
Geprüft werden muss zuerst die Belegung einer dieser Hirschmann-Eingangs-Diodenbuchsen, damit du weißt, welche Klemmen du überbrücken kannst, um zu einem Eingangssignal und damit zum Aufschalten der Spannungen an dieser großen Buchse, im Beispielbild hier B3.
Normal wird der Fadenabschneider über einen Schalter betätigt. Wie genau ist es bei deiner 438 gelöst?
Wenn die Magnetspule schon gequalmt hat, ist sie hinüber, es sei denn, du hattest Glück, das nur altes ÖL soweit erhitzt wurde, bis es qualmte.
Um hier weiterzukommen, gehört der Fadenschneider bis auf weiteres abgeklemmt.

Anderes Thema - der Motor: Wenn die Maschine weiternäht, obwohl das Pedal zurück auf Nullstellung steht, wird der Bremsmagnet des Motors nicht aktiviert.
Am Eingang der Steuerung sind pedalseitig Microschalter verbaut, welche die einzelnen Pedalstellungen für die Steuerung übersetzen und dort übertragen werden.
Es kann sich also um einen Fehler in der Steuerung oder am Motor handeln.
Mögliche Motor-Fehler findest du in meinem Beitrag
auf den Seiten 16 + 17 der angefügten Pdf.
Nachtrag: Du schreibst, irgendwann stoppte der Motor wie gewünscht. Also ist der Motor vermutlich i.O., das Foto der Anschlußklemmen-Belegung bitte trotzdem posten.
Vorschlag für die weitere Herangehensweise:
Das Setup deiner anderen Maschine funktioniert, deshalb messe an dieser Steuerung die Spannung an den einzelnen Buchsen, vor allem zuerst an der für den Positionierer.
Danach testest du den Positionierer der 438 an dem Setup der 487 um den Zustand dieses Positionierers einschätzen zu können.
Funktioniert alles an deiner 487, ist der 438er Positionierer i.O.
Alles sonstige Zubehör (Fadenschneider) wird an der 438 abgesteckt.
Danach vergleichst du die an der 487 gemessenen Spannungen und Klemmenbelegung erstmal nur für den Positionierer und korrigierst die, falls erforderlich.
Abschließend testest du die Funktion.
Läuft die 438 zufriedenstellend, kümmern wir uns um das Zubehör (Fadenschneider).
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isitme
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Re: Pfaff 438 - eine weitergehende Geschichte...

Beitrag von isitme »

Danke dir für deine Anregungen!

hier erstmal der Motoranschluss nach Umbau von 400V auf 230V:
IMG_20240922_104715.jpg
Vom Motorschutzschalter kommen L1 (schwarz), L2 (blau) und L3 (braun).
Angeschlossen im Motorschutzschalter sind L1 und L2 mit 230V
Der Kondensator ist zwischen L2 und L3 angeschlossen (schwarzes Kabel).

Den Motor habe ich zuvor von Stern auf Dreieck umgesteckt und die Steuerung habe ich auf L1 / L2 angeschlossen.
siehe Schaltplan:
Schaltbild Efka Motor VD12 .pdf
Funktionsbeschreibung:
1. ohne angeschlossenen Fadenabschneider und ohne angeschlossenen Positionierer:
Motor läuft, die Maschine näht jedoch nicht, egal welche Pedalstellung (gleiches Verhalten, wie bei meiner 487)

2. ohne Anschluss des Fadenabschneiders, jedoch mit angeschlossenem Positionierer:
Motor dreht, bei Betätung des Pedals beginnt die Maschine zu nähen, Drehzahländerung entsprechend der Pedalstellung adäquat, Maschine näht jedoch auf niedriger Drehzahl weiter, auch wenn ich das Pedal loslasse.
Rücktritt des Pedals (Nadel hoch) ändert nichts. Nähbetrieb lässt sich nur durch Ausschalten beenden.

3. mit angeschlossenem (dauerangesteuertem) Fadenabschneider und angeschlossenem Positionsgeber:
Motor läuft, Maschine näht und stoppt wie gewünscht, Nadel hoch Position nach Rücktritt funktioniert tadellos. Magnet vom Fadenabschneider beginnt irgendwann zu qualmen. Wie verrückt!

Der Stecker vom Fadenabschneider entspricht nicht mehr dem Original!
Er ist dreipolig. Angeschlossen sind die in den Fotos zu sehenden Adern. Weitergeleitet zum Fadenabschneider werden violett und blau. Dort liegt eine Dauerspannung an, die auch bei Rücktritt des Pedals erhalten bleibt. Ein Umklemmen zwischen den drei Adern (Anschlüssen) führte in beiden Fällen zu der unter 2. beschriebenen Situation (Maschine startet bei Pedalbetätigung das Nähen, lässt sich jedoch nur durch Ausschalten stoppen. Es war auch kein Spannungsimpuls bei Pedal-Rücktritt zwischen den verschiedenen Adern messbar.

Austausch Positionsgeber: der Austausch des funktionierenden Positionierers der 487 an die 438 erbrachte keine Veränderung. Andersherum habe ich es jedoch nicht geprüft.
Die Adern des Positionsgebers (438) habe ich zum Stecker hin durchgemessen, ich konnte dabei keinen Fehler feststellen.

Du hattest Fotos der Steuerung 5 G 21 mit eingefügt. Meine beiden Maschinen haben die 5 G 23! Diese ist deutlich einfacher und es gibt, außer dem Zugriff auf zwei Potis an der Front, keinerlei sonstigen Schalter oder Eingriffsmöglichkeiten.
Vielleicht haben wir uns da auch missverstanden. Ich habe lediglich eine, für mich nicht passende Anleitung zur 5G21 bei der 487 dazu bekommen. Diese habe ich zwischenzeitlich hier im Forum auch zur Verfügung gestellt.

Ich pflichte dir bei, die Funktion des Fadenabschneiders ist definitiv nachrangig, auf diesen würde ich auch verzichten - zumindest, wenn darin nicht die unter 3. beschriebene "vermeindliche" Problemösung liegen würde.

Ich habe auch mal die Adern des Fadenabschneiders abwechselnd nur einseitig angeschlossen, was für einen Fehlerstrom hätte sprechen können, jedoch ohne "Erfolg". Die Maschine läuft tatsächlich nur wie gewünscht, wenn der Magnet unter Dauerspannung steht. Was für ein blöder Wurm ist da drin...

Ich werde mir die Tage mal den Pedalschalter genauer anschauen, vielleicht kann ich dort ja was entdecken.
lg
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isitme
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Re: Pfaff 438 - Lösung

Beitrag von isitme »

Zumindest der wesentliche Teil scheint gelöst zu sein :)

Heute kam noch mein bekannter Nähmaschinentechniker liebenswerterweise bei mir vorbei. Er hat bei der alten Steuerung jedoch sofort abgewunken und meinte, Mechanik ja, Elektronik nein, damit kenne er sich auch nicht aus.

Auf mich zurückgeworfen, habe ich dann mal an den beiden Potis rumgedreht, eigentlich um mögliche Oxidationen zu entfernen.
Anschließend habe ich diese auch im laufenden Betrieb verstellt, um zu sehen, ob sich etwas verändert.

Und siehe da, wenn ich das linke der beiden Potis gegen den Uhrzeigersinn verstellt habe, stoppte die Maschine plötzlich wieder (auch ohne angeschlossenen Fadenabschneider). Auch die Nadel hoch Funktion war nach Pedal-Rücktritt wieder gegeben. Die tatsächliche Funktion des Potis kenne ich nicht, sie scheint jedoch Einfluss auf die Empfindlichkeit der Steuerung bezüglich des Positionierers zu haben...

Als mögliche Ursache für das Problem war dies in der Efka-Fehlerbeschreibung meines Wissens nicht benannt worden, oder?

Damit ist für mich die Fehlersuche nach dem Hauptproblem, zumindest aktuell! endlich und auch noch kostenfrei gelöst :) Die Nähfunktion scheint damit wieder hergestellt! Und diesmal denke ich nur demütig "Gott sei Dank".

Bleibt noch der defekte Fadenabschneider mit anliegender Dauerspannung. Dies hat sich durch das Verdrehen der Potis leider nicht geändert (anstelle des qualmenden Magneten habe ich dazu eine kleine Glühlampe angeschlossen, um dies beobachten zu können).

Ich bin aber erstmal froh über den jetzigen Erfolg und werde mich anderen Einstellungen zuwenden die das Nähen direkt betreffen.
Ohne Fadenabschneider kann ich leben, es ist nur schade, dass er nicht nutzbar ist und schmälert natürlich den Wiederverkauswert.

Ich danke dir inch, für deine Begleitung und Unterstützung, diese hat mich ermutigt dranzubleiben und weiter zu forschen.
Wenn du eine Idee bezüglich Fadenabschneider hast, sehr gerne - so wie ich mich kenne, möchte ich das Problem natürlich doch irgendwann lösen wollen :)

herzlich
Michael
inch
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Re: Pfaff 438 - eine weitergehende Geschichte...

Beitrag von inch »

Einen systematischen "Fahrplan" hatte ich vorgeschlagen und wiederholt um Fotos der Steuerung mit ihren belegten Buchsen und deren Ansteuerung nachgefragt.
Diese Fotos hätte ich immer noch gern und auch ein Foto des Potis, an welchem du gedreht hast.
Vermutlich an einem der drei, welche die Geschwindigkeit in den einzelnen Nähstufen regulieren.
Es kann gut sein, das durch die Oxydation des Potis der ersten Geschwindigkeitsstufe kein Durchgang der Steuerung mehr zum Positionierer bestand.
Deshalb hörte sie nicht mehr auf zu nähen.
Es ist nicht einfach, Support zu leisten, wenn auf die Fragen nicht eingegangen wird.
Aber ich freue mich für dich, das deine Pfaff nun wieder näht. par24
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Re: Pfaff 438 - eine weitergehende Geschichte...

Beitrag von isitme »

Hallo inch,
hier nochmal gerne die Frontansicht meiner Steuerung, Anschlüsse und Potis habe ich diesmal beschriftet:
Steuerung 5G23 mit Beschriftung.jpg
Es gibt nur diese beiden Potis. Ich vermute, dass es sich bei dem linken um das gleiche Poti P1 handelt, dass bei der 5G21 beschrieben ist, zum Einstellen der der Positionierdrehzahl.
Was Poti 2 tut weiß ich noch nicht.

Ich habe mich jetzt doch nochmal mit den Anschlüssen des Fadenabschneiders beschäftigt und konnte feststellen, dass er doch verpolt war.
Ich habe mir die angeschlossenen Adern bei meiner 487 intensiver angeschaut - und dies bei der 438 nochmal nachgemessen. Tatsächlich war die Anzeige meines Messgerätes zu träge, um die Auslösung /Spannungsspitze für den Fadenabschneider anzeigen zu können. Mit einem anderen Messgerät konnte ich den Impuls dann doch erkennen.
In dem Video ist das Zucken des Magneten bei Pedal-Rücktritt auch erkennbar:
Da die Mechanik des Fadenabschneiders dadurch jedoch nicht ausgelöst wurde, habe ich weiter geforscht - und eine gravierende Fehleinstellung entdeckt, die mir bei meinen ersten Instandsetzungsversuchen den Greifer zerstört hat:
Stellhebel & Kurvenscheibe Fadenabschneider.jpg
Wie auf dem Foto erkennbar, ist die Kurvenscheibe bis zum Anschlag nach links verschoben. Nicht erkennbar ist, dass sie auch noch verdreht war, sodass das Timing nicht mehr gestimmt hat.
Durch den dauerhaft angesteuerten Magneten hat dann anscheinend der Finger des Stellhebels wunderlicherweise bei meinem ersten Nähversuch doch recht schnell in die Führung der Kurvenscheibe gefunden, wodurch der Hebel / Mitnehmer des Messers, dank der Linksverschiebung der Kurvenscheibe, deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist und sich im Greifer verhakt hat und dort, durch das falsche Timing genau auf den Fadengreifer getroffen ist und diesen abgerissen hat:
Mitnehmer Messer.jpg
Daraufhin habe ich die Kurvenscheibe nach links, unter den Stellhebel verschoben und auch noch das Timing grob nachjustiert.
Offenbar hat der Magnet durch die Dauerbelastung doch etwas abbekommen, da sein Anzugmoment anscheinend nicht mehr ausreicht, um den Stellhebel in die Führung der Kurvenscheibe einzurücken.

Auch diese Mechanik hier, ich vermute dahinter eine Sperrfunktion des Fadenabschneiders, scheint funktionslos (geworden) zu sein. Zumindest konnte ich keinerlei Bewegung des Riegels im Testbetrieb erspüren.
IMG_20240926_202031.jpg
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