Interessante Seidel&Naumann Klasse 9

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Ramses
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Re: Interessante Seidel&Naumann Klasse 9

Beitrag von Ramses »

ravemachine hat geschrieben: Mo 9. Sep 2024, 18:23 Die Aussage, dass die die Klassen 8 und 9 ab 1930 gebaut wurden könnte dennoch richtig sein, denn vermutlich ab diesem Jahr wurden die Buchstabenbezeichnungen in das numerische Klassensystem umgewandelt.
Die Klasse 4 ist eine Langschiffchen Nähmaschine.
Ich könnte mir vorstellen, daß diese vor 1930 gebaut wurde.

Soweit mir bekannt ist, hat Naumann eine Zeit lang Nähmaschinen für Singer gefertigt. Daher ist es kein Wunder, wenn sie zuerst kopiert haben, dann selber entwickelt.


Alles Gute!

Ramses.

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inch
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Re: Interessante Seidel&Naumann Klasse 9

Beitrag von inch »

Soweit mir bekannt ist, hat Naumann eine Zeit lang Nähmaschinen für Singer gefertigt. Daher ist es kein Wunder, wenn sie zuerst kopiert haben, dann selber entwickelt.
Hast du dafür eine Quellenangabe?
Ach, und was ich noch fragen wollte, um welche Skoda-Schraube handelt es sich genau als Motorbefestigungsschraube?
ravemachine
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Re: Interessante Seidel&Naumann Klasse 9

Beitrag von ravemachine »

Ramses hat geschrieben: Mo 9. Sep 2024, 21:48 Die Klasse 4 ist eine Langschiffchen Nähmaschine.
Ich könnte mir vorstellen, daß diese vor 1930 gebaut wurde.
Preisliste von 1927:

Naumann_ET-Preisliste_Gestelle_de_1927_p_03.jpg
Naumann_ET-Preisliste_Gestelle_de_1927_p_06.jpg

Das beweist nebenbei, dass die Umstellung der Nähmaschinenbezeichnungen bereits 1927 vollzogen war.


In diesem Katalog wird die Klasse 4 zusammen mit der Klasse 8 und 9 abgebildet:

03.jpg
02a.jpg


Viele Grüße
Paul
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Ramses
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Re: Interessante Seidel&Naumann Klasse 9

Beitrag von Ramses »

Meine Güte, Ihr seid aber mit alten Prospekten gut versorgt!
inch hat geschrieben: Mo 9. Sep 2024, 21:56
Soweit mir bekannt ist, hat Naumann eine Zeit lang Nähmaschinen für Singer gefertigt. Daher ist es kein Wunder, wenn sie zuerst kopiert haben, dann selber entwickelt.
Hast du dafür eine Quellenangabe?
Das wird im naehmaschinenverzeichnis.de geschrieben. Zu lesen unter der Klasse 60:
Die Firma Seidel und Naumann hatte viel Erfahrung durch den jahrelangen Bau von Singer-Nähmaschinen erworben.
inch hat geschrieben: Mo 9. Sep 2024, 21:56 Ach, und was ich noch fragen wollte, um welche Skoda-Schraube handelt es sich genau als Motorbefestigungsschraube?
Die Teilenummer lautet:
N 90847002
Es handelt sich (angeblich) um eine Schraube M7x1,5, 25 mm lang.
Das Original wäre ein 9/32 Zoll Gewinde mit 20 Gängen pro Zoll, was eine metrische Steigung von 1,27 mm ausmachte (25,4 mm / 20).
Der Durchmesser dieser Schraube ist wohl etwas geringer (um ein gutes Zehntel Millimeter), was die Sache evtl. kompensiert.

Allerdings habe ich mal eine ausgesetzte Singer 15D88 geplündert und auch eine solche Schraube erwischt, da ist der Durchmesser auch nicht größer.
Ehe Fragen kommen, die Singer war leider unvollständig... sad
Sonst hätte ich sie gerettet.
Ein Gutes hatte es aber: Dadurch begann bei mir die Liebe zu diesen ganz alten Nähmaschinen.

Also reiner Zufall in diesem Fall, daß es so eine Schraube überhaupt gibt.
Gewöhnliches M7 (M7 ist eigentlich schon ungewöhnlich) hätte eine Steigung von 1 mm!

Aber bevor Ihr Euch diese Schraube kauft, sie kostet immerhin 4,20 € (Stand: August 2024), prüft unbedingt, ob es sich um ein solches Gewinde überhaupt handelt!
Wie gesagt, ein paar Jahre früher, und da passt eine UNC 12-24 hinein!
Wenn eine M6 hineinpasst, sich aber nicht festdrehen lässt, dann ist es dieses Gewinde, passt M6 gar nicht hinein, dann ist es eher UNC 12-24.


Alles Gute!

Ramses.
inch
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Re: Interessante Seidel&Naumann Klasse 9

Beitrag von inch »

Danke.
Sofern eine Singer-Schraube passt, deren Maße wurden hier gepostet: viewtopic.php?t=1163
Die Skoda-Schraube ist eine interessante Alternative, das werde ich ausprobieren.
Das S&N für Singer produziert hat, halte ich für ein Missverständnis durch diesen Satz: "Naumann hatte viel
Erfahrung durch den jahrelangen Bau von Singer-Nähmaschinen erworben."
Sie haben ab den 1870er Jahren wie die meisten deutschen Hersteller Singer nachgebaut, vielleicht auch über die Jahre verbessert.
Ich denke, so war der Satz gemeint.
Wegen dieses Themas habe ich Lutz angeschrieben.
Слава Україні! Ukraine-Direkthilfe: https://prytulafoundation.org/en oder: Spenden per SMS an RTL Kinderhilfe - 10 €/SMS 44844 Stichwort: "Ukraine"
Ramses
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Re: Interessante Seidel&Naumann Klasse 9

Beitrag von Ramses »

inch hat geschrieben: Di 10. Sep 2024, 20:53 Sofern eine Singer-Schraube passt, deren Maße wurden hier gepostet: viewtopic.php?t=1163
Ja, genau so eine habe ich mir aus der 15D88 gesichert.

Es ist aber immer gut, wenn man reproduzierbar etwas nachkaufen kann.

Ja, die Singergeschichte würde mich auch interessieren.
Die Veritaswerke in Wittenberge waren ja mal die von Singer.
Und ja, Naumann war in Dresden!


Alles Gute!

Ramses.
emmi
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Re: Interessante Seidel&Naumann Klasse 9

Beitrag von emmi »

Heute zeige ich Euch ein "gerupftes Huhn". Ich habe der Naumann Klasse 9 alle abstehenden Teile abgenommen, um die auf Hochglanz bringen zu können. Die Teile samt zugehörigen Schrauben sind getrennt untergebracht nach Themenkreisen* in verschiedenen Behältern. Das schräg stehende Behältnis enthält gerettete Teile und Schrauben einer anderen, älteren, völlig verrotteten, im übrigen entsorgten Naumann Klasse 9. Eventuell kann ich manches davon verwerten. Dabei sind z.B. ungeschwärzte Schrauben.

Grüße
emmi


* Themenkreis = Anspielung und geflügeltes Wort in unserer Familie.
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inch
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Re: Interessante Seidel&Naumann Klasse 9

Beitrag von inch »

Ramses hat geschrieben: Mo 9. Sep 2024, 21:48 Soweit mir bekannt ist, hat Naumann eine Zeit lang Nähmaschinen für Singer gefertigt. Daher ist es kein Wunder, wenn sie zuerst kopiert haben, dann selber entwickelt.
Dieser Satz: "Naumann hatte viel Erfahrung durch den jahrelangen Bau von Singer-Nähmaschinen erworben." ruft das Missverständnis hervor, S&N hätten für Singer produziert.
S&N haben, wie ich schon schrieb, anfangs wie die meisten anderen Hersteller Singer-Modelle kopiert, aber nie für Singer produziert.
Lutz vom Naehmaschinenverzeichnis hat mir das auch so bestätigt und wird den Satz etwas umbauen, um solche Missverständnisse zukünftig auszuschließen.
emmi
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Re: Interessante Seidel&Naumann Klasse 9

Beitrag von emmi »

Das Handrad sitzt schon wieder. Und hinter dem Kopfdeckel sieht es doch wirklich sauber aus! Fast gar nicht musste ich nachhelfen. Der Oberfadenspannungsregler war auseinandergenommen und ist gereinigt, wieder zusammengesetzt und wieder angeschraubt. Die zentrale Schraube musste ich an Ort und Stelle reinigen. Die seitliche Madenschraube hinter dem Kopfdeckel ließ sich nicht lockern, auch nicht mit Ballistol. Dann soll es so sein.

Unter der vorderen Schiebeplatte auf die Stichplatte zu befindet sich in der Grundplatte eine Öffnung. Ich hatte vor, Euch raten zu lassen, wozu sie dient. Damit Ihr sie erkennt, stellte ich einen "Blumenstrauß" hinein. Selber hielt ich die Öffnung für ein in sich geschlossenes Ölreservoir und fragte mich, wozu es diene. Doch nicht der Schiebeplatte! Dann sackte eine Blume ab. Es wurde klar: Die Öffnung hat einen winzigen Durchlass, wo Öl austritt für das Schiffchen und die Schiffchenbahn. Allerdings habe ich ein weiteres Rätsel für Euch: Welches ölgetränkte (inzwischen ausgetrocknete und verschmuddelte) Material befand sich in der Öffnung?

Es geht weiter...
emmi
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Ramses
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Re: Interessante Seidel&Naumann Klasse 9

Beitrag von Ramses »

emmi hat geschrieben: Do 12. Sep 2024, 13:01 Die seitliche Madenschraube hinter dem Kopfdeckel ließ sich nicht lockern, auch nicht mit Ballistol. Dann soll es so sein.
Das hatte ich gestern bei der "mittelalten" Klasse 14 auch.
Was geholfen hat: Mit einem Haartrockner in höchster Stufe ordentlich durchgewärmen, dann mit einem passenden Schraubendreher und Schraubenschüssel im Sechskant des Schraubendrehers drehen.
Dann kam die Schraube langsam!

Die "mittelalte" 14er dürfte ein paar Jahre mehr auf dem Buckel haben als Deine 9er!
emmi hat geschrieben: Do 12. Sep 2024, 13:01 Allerdings habe ich ein weiteres Rätsel für Euch: Welches ölgetränkte (inzwischen ausgetrocknete und verschmuddelte) Material befand sich in der Öffnung?
Entweder ein Schmierfilz, was ich bei diesem Model eher nicht glaube oder es hat sich - infolge der Schwerkraft - tatsächlich ordninärer Dreck in der Bohrung gesammelt.
Nährückstände bilden dann auch etwas, das Filz doch sehr nahekommt!


Alles Gute!

Ramses.

P.S.: In Deiner Anleitung ist das Löchlein übrigens als Ölstelle dokumentiert!
Bei meiner Klasse 8 war das Loch bis auf etwas Schmutz leer!
Was mir übrigens noch aufgefallen ist, Deine Schwingschiffchenmaschine hat ja einen Transporteurversenker! :shock:
Ich frage mich, ob es noch weitere Schwingschiffchenmodelle damit gibt!
Meine beiden (wohlgemerkt auch Naumann Klasse 8 und 9, aber älter) lassen das nämlich vermissen! sad
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