Melamin/Resopal/Sprelacart vs. Furnier
Melamin/Resopal/Sprelacart vs. Furnier
Resopal, Sprelacart oder Melamin-Beschichtungen sind das Haltbarste, was man sich wünschen kann in Bezug auf mechanische Abnutzung und chemische Widerstandsfähigkeit,
außerdem bieten sie dem Nähgut den geringsten mechanischen Widerstand.
Das Herstellungsverfahren wurde in den Römmler-Werken in Spremberg (Niederlausitz) schon 1919 entwickelt, 1930 bekam das Produkt den Namen Resopal.
Nach dem WWII fiel das Werk Reparationsleistungen anheim, danach wurde die Produktion neu aufgebaut, sowohl in Spremberg (Sprelacart), als auch neu im hessischen Groß-Umstadt unter dem alten Namen Resopal.
Mehr Infos hier
Es liegt natürlich immer im Auge des Betrachters, ob eine Beschichtung hinsichtlich der Farben und Texturen gefällt.
Sollte einem das Design überhaupt nicht gefallen, ist es kein Problem, das Melamin mit einem Heißluftfön Stück für Stück zu erhitzen und mit einem Spachtel runterzuschaben.
Ich wurde zu solcher Arbeit durch ein weiß-blaues, wolkiges Melamin "gezwungen" , bei dessen Anblick ich jedes Mal Würgereize bekam...
Melamin neu zu verkleben ist für den Heimwerker nicht ganz unproblematisch, wegen der fehlenden Flächen-Presse.
Als Kleber eignet sich Kontaktkleber beispielsweise für Gummi, anschließend die neue Platte mit einer Walze (beispielsweise einem großen Nudelholz) unter Druck verkleben.
Besser sollte man es von einer Tischlerei erledigen lassen.
Braucht man keine neue Beschichtung und will die Holzoptik, schleift man die Holzplatte sauber ab und kann eine Wasserlasur auf Urethan-Basis verwenden.
Dieser Lack, ein Vertreter der PUR-Lacke, ist sehr kratz-unempfindlich, deshalb fiel meine Wahl auf ihn, man sollte trotzdem einige Schichten auftragen.
Verarbeiten, also Streichen lässt er sich nicht besonders gut.
Immer zwischendurch aushärten lassen, dann die nächste Schicht auftragen.
Eine weitere Möglichkeit besteht im Beizen des Holzes und anschließendem Verwenden von HM1.
HM1 ist ein holzhärtendes ungiftiges Holzschutzmittel und ergibt einen matten Glanz.
Die Alternative zum Melamin ist Furnier.
Das Furnier ist natürlich empfindlicher gegen Chemikalien und mechanische Beanspruchung.
Sogenanntes Dickschicht-Furnier lässt sich in Verbindung mit kanadischem Fischleim sehr gut verarbeiten, hervorstehende kleinere Flächen lassen sich mit einem
Cuttermesser oder Skalpell gut vor-ausschneiden und später passgenau schneiden.
Das besondere an (kanadischem) Fischleim ist, das dieser Knochenleim bei der normalen Verarbeitungstemperatur flüssig ist und auch nach dem Kleben einige Zeit bleibt.
Man hat also nicht das Theater, wie mit dem ständig erhitzt-sein-müssenden Knochenleim in Perlform und hat Zeit für Korrekturen.
Das Furnier kann jederzeit wieder angenässt werden und anschließend teilverklebt werden.
Dickschicht-Furnier ist sehr gutmütig in der Verarbeitung und wird häufig angeboten.
Nach dem Kleben und Durchtrocknen kann die Fläche geschliffen, bzw. nachgeschliffen werden, um das Furnier auf die erforderliche Endhöhe anzugleichen.
Ich habe diese Arbeiten schon einige Male getan, sowohl an Tischplatten, wie auch an Zimmertüren, welche aufgearbeitet werden mussten.
außerdem bieten sie dem Nähgut den geringsten mechanischen Widerstand.
Das Herstellungsverfahren wurde in den Römmler-Werken in Spremberg (Niederlausitz) schon 1919 entwickelt, 1930 bekam das Produkt den Namen Resopal.
Nach dem WWII fiel das Werk Reparationsleistungen anheim, danach wurde die Produktion neu aufgebaut, sowohl in Spremberg (Sprelacart), als auch neu im hessischen Groß-Umstadt unter dem alten Namen Resopal.
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Es liegt natürlich immer im Auge des Betrachters, ob eine Beschichtung hinsichtlich der Farben und Texturen gefällt.
Sollte einem das Design überhaupt nicht gefallen, ist es kein Problem, das Melamin mit einem Heißluftfön Stück für Stück zu erhitzen und mit einem Spachtel runterzuschaben.
Ich wurde zu solcher Arbeit durch ein weiß-blaues, wolkiges Melamin "gezwungen" , bei dessen Anblick ich jedes Mal Würgereize bekam...
Melamin neu zu verkleben ist für den Heimwerker nicht ganz unproblematisch, wegen der fehlenden Flächen-Presse.
Als Kleber eignet sich Kontaktkleber beispielsweise für Gummi, anschließend die neue Platte mit einer Walze (beispielsweise einem großen Nudelholz) unter Druck verkleben.
Besser sollte man es von einer Tischlerei erledigen lassen.
Braucht man keine neue Beschichtung und will die Holzoptik, schleift man die Holzplatte sauber ab und kann eine Wasserlasur auf Urethan-Basis verwenden.
Dieser Lack, ein Vertreter der PUR-Lacke, ist sehr kratz-unempfindlich, deshalb fiel meine Wahl auf ihn, man sollte trotzdem einige Schichten auftragen.
Verarbeiten, also Streichen lässt er sich nicht besonders gut.
Immer zwischendurch aushärten lassen, dann die nächste Schicht auftragen.
Eine weitere Möglichkeit besteht im Beizen des Holzes und anschließendem Verwenden von HM1.
HM1 ist ein holzhärtendes ungiftiges Holzschutzmittel und ergibt einen matten Glanz.
Die Alternative zum Melamin ist Furnier.
Das Furnier ist natürlich empfindlicher gegen Chemikalien und mechanische Beanspruchung.
Sogenanntes Dickschicht-Furnier lässt sich in Verbindung mit kanadischem Fischleim sehr gut verarbeiten, hervorstehende kleinere Flächen lassen sich mit einem
Cuttermesser oder Skalpell gut vor-ausschneiden und später passgenau schneiden.
Das besondere an (kanadischem) Fischleim ist, das dieser Knochenleim bei der normalen Verarbeitungstemperatur flüssig ist und auch nach dem Kleben einige Zeit bleibt.
Man hat also nicht das Theater, wie mit dem ständig erhitzt-sein-müssenden Knochenleim in Perlform und hat Zeit für Korrekturen.
Das Furnier kann jederzeit wieder angenässt werden und anschließend teilverklebt werden.
Dickschicht-Furnier ist sehr gutmütig in der Verarbeitung und wird häufig angeboten.
Nach dem Kleben und Durchtrocknen kann die Fläche geschliffen, bzw. nachgeschliffen werden, um das Furnier auf die erforderliche Endhöhe anzugleichen.
Ich habe diese Arbeiten schon einige Male getan, sowohl an Tischplatten, wie auch an Zimmertüren, welche aufgearbeitet werden mussten.
Слава Україні! Ukraine-Direkthilfe: https://prytulafoundation.org/en oder: Spenden per SMS an RTL Kinderhilfe - 10 €/SMS 44844 Stichwort: "Ukraine"
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Re: Melamin/Resopal/Sprelacart vs. Furnier
Vielen Dank für die Ausführung. Man lernt nie aus.
Grüße
Grüße
Re: Melamin/Resopal/Sprelacart vs. Furnier
Das Furnieren entstand mehr aus der Not heraus, ich musste eine etwas dünnere Flügeltür an eine etwas Dickere anpassen.
Wichtig ist noch, das Holz beidseitig vorzunässen und nach dem Kleben muss großflächig gepresst werden.
Das habe ich mit passenden Sperrholzplatten oder Holzklötzen und Schraubzwingen gemacht.
Zwischen den "Press-Platten" und dem verklebten Furnier habe ich großflächig Plastikfolie gelegt.
Diese kann man gut an Stellen, wo der Fischleim durchgeschlagen ist, abziehen und man braucht keine Angst haben,
das irgendetwas, was nicht zusammenkleben soll, dann doch aus Versehen verklebt ist.
Die Klebung an sich habe ich immer einige Tage unter Pressung gehalten, weil doch einiges an Feuchte ins Holz kommt und der Fischleim etwas länger braucht, um auszuhärten.
Das Gute ist, alles lässt sich mit "Hausmitteln" bewerkstelligen.
Wichtig ist noch, das Holz beidseitig vorzunässen und nach dem Kleben muss großflächig gepresst werden.
Das habe ich mit passenden Sperrholzplatten oder Holzklötzen und Schraubzwingen gemacht.
Zwischen den "Press-Platten" und dem verklebten Furnier habe ich großflächig Plastikfolie gelegt.
Diese kann man gut an Stellen, wo der Fischleim durchgeschlagen ist, abziehen und man braucht keine Angst haben,
das irgendetwas, was nicht zusammenkleben soll, dann doch aus Versehen verklebt ist.
Die Klebung an sich habe ich immer einige Tage unter Pressung gehalten, weil doch einiges an Feuchte ins Holz kommt und der Fischleim etwas länger braucht, um auszuhärten.
Das Gute ist, alles lässt sich mit "Hausmitteln" bewerkstelligen.
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Re: Melamin/Resopal/Sprelacart vs. Furnier
Wie ist das mit Lufteinschlüssen beim Furnieren? Ich hatte das mal mit Knochenleim, es war ätzend das wegzubekommen, mit Bügeleisen und so.
Re: Melamin/Resopal/Sprelacart vs. Furnier
Lufteinschlüsse sind kein Problem.
Ich habe an solchen Stellen einen kleinen Schnitt mit dem Skalpell gemacht, anschließend das Furnier mit Wasser angeféuchtet und durch den Schnitt mit einem Pinsel Fischleim eingearbeitet.
Einfach eine Seite vorsichtig anheben und satt Fischleim mit dem Pinsel über die Kante streichen, dieser wird dabei in den Hohlraum gedrückt.
Überschüssiger Leim wird beim Pressen durch den Schlitz wieder rausgedrückt.
Danach wieder Folie ( Tiefkühltüten eignen sich dafür sehr gut) drüber und neu verpressen.
Wenn man an dieser Stelle nach Durchtrocknung einige Tage später die Folie abzieht, ist direkt darunter der Fischleim meist noch sehr klebrig. Den lasse ich nochmals extra trocknen und danach
wird er normal mit Schmirgelpapier abgeschliffen, oder mit der Ziehklinge (Cuttermesser geht für kleinere Stellen auch sehr gut) abgezogen, kurz bevor er "glashart" geworden ist.
Den Schnitt im Furnier sieht man nach dem Durchtrocknen normal nicht mehr.
Ich habe an solchen Stellen einen kleinen Schnitt mit dem Skalpell gemacht, anschließend das Furnier mit Wasser angeféuchtet und durch den Schnitt mit einem Pinsel Fischleim eingearbeitet.
Einfach eine Seite vorsichtig anheben und satt Fischleim mit dem Pinsel über die Kante streichen, dieser wird dabei in den Hohlraum gedrückt.
Überschüssiger Leim wird beim Pressen durch den Schlitz wieder rausgedrückt.
Danach wieder Folie ( Tiefkühltüten eignen sich dafür sehr gut) drüber und neu verpressen.
Wenn man an dieser Stelle nach Durchtrocknung einige Tage später die Folie abzieht, ist direkt darunter der Fischleim meist noch sehr klebrig. Den lasse ich nochmals extra trocknen und danach
wird er normal mit Schmirgelpapier abgeschliffen, oder mit der Ziehklinge (Cuttermesser geht für kleinere Stellen auch sehr gut) abgezogen, kurz bevor er "glashart" geworden ist.
Den Schnitt im Furnier sieht man nach dem Durchtrocknen normal nicht mehr.
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